Beim Untergang eines Bootes mit Migranten an Bord sind am Sonntag in der Ägäis eine Frau und vier Kinder ums Leben gekommen. Wie die Behörden am Montag weiter mitteilten, konnten 36 Menschen aus dem Wasser gerettet werden oder mit eigenen Kräften die Küste der griechischen Insel Leros erreichen.
«Leider haben wir es wieder einmal mit unschuldigen Opfern zu tun, die ihr Leben durch das kriminelle Verhalten von Menschenhändlern verloren haben», erklärte der griechische Minister für die Handelsmarine, Yannis Plakiotakis. Das Uno-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) erklärte am Sonntag im Onlinedienst Twitter, es sei «erschütternd, dass sich Geflüchtete in Ermangelung sicherer Wege weiterhin auf riskante Reisen begeben und ihr Leben skrupellosen Schmugglern anvertrauen».
Immer wieder versuchen Migranten, von der türkischen Westküste und aus Ländern im Nahen Osten nach Griechenland oder sogar direkt nach Süditalien zu gelangen. Die Boote sind meist heillos überfüllt und in schlechtem Zustand. So kommt es immer wieder zu schweren Unglücken.
Nach UNHCR-Angaben sind im vergangenen Jahr 326 Menschen beim Versuch, aus der Türkei oder anderen Ländern des östlichen Mittelmeers nach Europa überzusetzen, ertrunken oder werden vermisst. Damit hat sich die Zahl der Opfer im Vergleich zu 2021 fast verdreifacht, wie aus einer UNHCR-Statistik hervorgeht. 2021 waren demnach 115 Menschen ums Leben gekommen oder vermisst worden.
Seit 2014 kamen nach Angaben der Internationalen Organisation für Migration (IOM) 2246 Menschen, die vor Krieg und Armut in ihren Heimatländern flüchteten, im östlichen Mittelmeer ums Leben.
Die meisten Menschen kommen demnach aus afrikanischen Staaten. Sie gaben an, dass sie von der türkischen Ägäisküste gestartet waren. In der Region herrschten zum Zeitpunkt des Unglücks Winde der Stärke sechs bis sieben, wie es weiter hiess.
(red/sda/dpa)