Die türkischen Justizbehörden haben Medienberichten zufolge vier mutmassliche Schlepper angeklagt und inhaftiert. Sie sollen für den Tod des im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlingsjungen Aylan Kurdi verantwortlich sein.
Die vier Syrer im Alter zwischen 30 und 41 Jahren wurden von einem Gericht im Ferienort Bodrum wegen fahrlässiger Tötung und Menschenschmuggels angeklagt, wie die Zeitung «Hürriyet» am Freitag berichtete. Sie sollen demnach bis zu ihrem Prozess in Haft bleiben.
Der dreijährige Aylan, sein fünfjähriger Bruder Galip und ihre 27-jährige Mutter waren im Mittelmeer ertrunken, als die syrische Familie aus der Türkei in das EU-Land Griechenland flüchten wollte. Ein Foto von Aylans Leiche, die am Mittwoch mit dem Gesicht im Sand an einem Strand bei Bodrum gefunden wurde, löste weltweit Bestürzung aus. Bei dem Unglück waren insgesamt zwölf Menschen ums Leben gekommen.
Am Freitag wurden Aylan, Galip und ihre Mutter in der syrischen Stadt Kobane beerdigt. Der Vater Abdullah Kurdi, der das Bootsunglück überlebt hatte, nahm an der Beerdigung teil und will in Kobane bleiben. (sda/afp)