Die griechische Regierung wolle davon 30'000 Plätze bis Jahresende zur Verfügung stellen und mit Hilfe des UNO-Flüchtlingshilfswerks UNHCR weitere 20'000, sagte EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker in der Nacht auf Montag.
«Die Menschen auf der Balkanroute müssen menschlich behandelt werden», sagte Juncker nach dem Ende der Beratungen in Brüssel. «Es kann nicht sein, dass Menschen im Jahr 2015 auf Feldern schlafen müssen, und das bei sehr kalten Temperaturen.»
An dem Treffen hatten die Regierungschefs der zehn EU-Länder teilgenommen, die von den Flüchtlingsströmen über die sogenannte Balkanroute besonders stark betroffen sind. Auch die Ministerpräsidenten der Nicht-EU-Staaten Serbien, Mazedonien und Albanien waren bei den Beratungen dabei.
Die Teilnehmer des Treffens haben sich nach den Worten Junckers dazu verpflichtet, die Politik des Durchwinkens von Flüchtlingen zu beenden. «Flüchtlinge müssen registriert werden. Keine Registrierung, keine Rechte», machte Juncker deutlich. Die Regierungschefs sagten zu, künftig Migranten entlang der Balkanroute Unterkünfte anzubieten, sie zu registrieren und sofort eine Kontaktperson auf allerhöchster Ebene zu benennen, um Informationen auszutauschen.
Zudem wurde bei dem Sondertreffen vereinbart, dem vom Flüchtlingsandrang überforderten Slowenien innerhalb einer Woche mehr als 400 zusätzliche Grenzschützer zur Verfügung zu stellen. Ausserdem soll die EU-Grenzschutzagentur Frontex in einer neuen Mission die Grenze zwischen Griechenland, Mazedonien, Albanien und Serbien besser absichern. «Wir müssen das Grenzmanagement sicherstellen», sagte Juncker.
Täglich strömen Tausende über die Westbalkanroute in Richtung Österreich und Deutschland. Die meist aus dem Bürgerkriegsland Syrien stammenden Menschen kommen über die Türkei in die EU. (dwi/sda/reu)