Bei Protesten in der libanesischen Hauptstadt Beirut ist es den zweiten Tag in Folge zu Ausschreitungen gekommen. Dabei wurden mindestens 30 Personen verletzt.
Die Polizei setzte am Sonntagabend Wasserwerfer und Tränengas gegen Demonstranten ein, die nahe dem Regierungspalast im Zentrum Beiruts Steine und Feuerwerkskörper auf Sicherheitskräfte warfen. Auslöser der Gewalt ist die Müllkrise.
Seit Juli türmt sich der Abfall, weil eine überquellende Deponie der Hauptstadt geschlossen wurde. Aufgebrachte Einwohner machen die Regierung für die Zustände verantwortlich. Die Proteste haben sich inzwischen auch auf andere Landesteile ausgeweitet.
Tausende Demonstranten hatten sich am Sonntag auf einem Platz im Zentrum Beiruts versammelt und der Regierung Inkompetenz und Korruption vorgeworfen. Dabei ging auch ein Polizei-Motorrad in Flammen auf.
An mehreren Stellen des Platzes loderten Feuer. Aktivisten der Protestbewegung «Ihr stinkt» errichteten Zelte, aufgebrachte Anwohner schlossen sich den Demonstranten an. Insgesamt wurden am Wochenende Dutzende Menschen bei gewalttätigen Protesten verletzt. (sda/dpa/reu)