International
Naher Osten

Iran: 115 Tote bei Protesten

epa08002045 Iranian protesters stand around a vehicle set ablaze during clashes following fuel price increase in Tehran, Iran, 16 November 2019. Media reported that people protested on highways a day  ...
Demonstranten setzen in Teheran ein Auto in Brand (16. November 2019).Bild: EPA

Amnesty International: Irans Sicherheitskräfte haben mindestens 115 Demonstranten getötet

23.11.2019, 18:0723.11.2019, 18:11
Mehr «International»

Iranische Sicherheitskräfte haben bei den landesweiten Protesten nach Informationen von Amnesty International mindestens 115 Menschen gesetzwidrig getötet.

Diese Angaben gingen auf glaubhafte Berichte zurück, teilte die Menschenrechtsorganisation am Samstag auf Twitter mit.

«Wir glauben, dass die Zahlen weitaus höher sind, und wir setzen die Untersuchungen fort», hiess es weiter. Amnesty forderte alle Staaten auf, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen.

Im Iran hatten Menschen tagelang und landesweit gegen eine Erhöhung der Benzinpreise und eine Rationierung von Treibstoff protestiert. Die Revolutionsgarden (IRGC), eine loyale Elitetruppe, erklärten die Unruhen am Donnerstag für beendet.

Die iranische Führung gab nicht an, wie viele Menschen bei den Protesten getötet und verletzt worden sind. Die Regierung verfolgt aus Sicht von Beobachtern eine «Schweigepolitik». Sie wolle die wahren Opferzahlen nicht nennen, um weitere Spannungen im Land zu vermeiden. Der Zugang zum Internet wurde ausserdem tagelang gesperrt, um zu verhindern, dass Informationen sowie Bilder von den Unruhen die Runde machen.

«Die Anführer der Unruhen sind in den Grossstädten bereits identifiziert und verhaftet worden, und das war mit ein Grund für das Ende der Unruhen», sagte der IRGC-Sprecher Ramesan Scharif am Donnerstag. Laut Scharif war es in 100 Städten zu «kleineren und grösseren Zwischenfällen» gekommen.

Scharif unterstellte den USA und Israel, hinter den Unruhen gesteckt zu haben. Finanziert worden seien die Anführer der Proteste von den Monarchisten, «die sich für den Sturz des Schah-Regimes rächen wollen», sagte der IRGC-Sprecher. (cbe/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Israel gegen Iran
1 / 10
Israel gegen Iran
Ein F-16-Jet der israelischen Armee (Archivbild). Acht Kampfflugzeuge waren am Samstag am Angriff auf die syrische Militärbasis T4 in der Nähe von Palmyra beteiligt.
quelle: epa/epa / abir sultan
Auf Facebook teilenAuf X teilen
Historischer Tag für die Frauen im Iran
Video: srf
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
1 Kommentar
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
1
«Gänsehaut»: Ex-Polizist findet 12 unveröffentlichte Michael-Jackson-Songs

In einem Lagerraum in Südkalifornien sind bisher unveröffentlichte Aufnahmen von Popstar Michael Jackson (1958 – 2009) entdeckt worden, wie US-Medien berichteten. Gregg Musgrove, ein früherer Streifenpolizist, stiess demnach auf Musikkassetten und DAT-Bänder mit zwölf Aufzeichnungen. Der «King of Pop» soll diese um 1990 herum, vor der Veröffentlichung seines Albums «Dangerous», aufgenommen haben.

Zur Story