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NATO-Übung in Rumänien: Fallschirmjäger in Übung Swift Response

«Unter Gefechtsbedingungen»: Grösste Luftlandeübung der NATO beginnt in Rumänien

13.05.2024, 07:4313.05.2024, 08:37
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Mit der bislang grössten Luftlandeübung der NATO in Europa sollen Fallschirmjäger aus mehreren Staaten des Bündnisses in Rumänien ein Signal der Abschreckung setzen. Unter Führung der deutschen Division Schnelle Kräfte (DSK) wird dabei am Montag der Hauptteil des Manövers «Swift Response» beginnen. In der Nähe der rumänischen Städte Turda und Cincu springen rund 1500 Fallschirmjäger ab, um einen – so das Szenario – von Feindkräften eingenommenen Flugplatz zu befreien, wie die deutsche Bundeswehr mitteilte.

Die NATO reagiert mit einer derzeit laufenden Übungsserie unter dem Namen «Steadfast Defender» auf die veränderte sicherheitspolitische Lage, die sich aus dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ergibt. Insgesamt werden während mehrerer Monate rund 90'000 Soldaten mobilisiert, die die Alarmierung, das Verlegen grosser Truppenteile und die Abwehr eines Angreifers im Gefecht üben. In Rumänien geht es darum, mit schnell verlegbaren Kräften kurzfristig auf den Fall eines Angriffs zu reagieren.

Annahme für die Übung ist es, dass angreifende Soldaten bereits in Rumänien sind. «Dieser Gegner ist durch die rumänischen Kräfte zum Halten gebracht worden. Es ist allerdings dem Gegner gelungen, im Rahmen einer Luftlandeoperation einen Flughafen zu nehmen – als Voraussetzung für seine weiteren Operationen», sagte Generalmajor Dirk Faust, Kommandeur der Division Schnelle Kräfte (DSK), der Deutschen Presse-Agentur vor der Übung.

«Unser Auftrag wird es sein, jetzt mit unseren eigenen Kräften diesen Flugplatz zurückzugewinnen. Dazu werden wir eine gross angelegte Luftlandeoperation durchführen.»

Die etwa 1500 Fallschirmjäger aus mehreren NATO-Staaten sollen in drei sogenannte Drop Zones, also Absetzräume für Fallschirmjäger, hineinspringen, um von dort aus den Angriff auf den besetzten Flugplatz zu beginnen – als Voraussetzung für weitere eigene Operationen.

«Das ist natürlich strategische Kommunikation. Wir senden ein ganz klares Signal insgesamt mit der Übung ‹Steadfast Defender›, dass wir jederzeit sehr schnell einsatzbereit sind, Kräfte in Räume zu bringen, wo sie gebraucht werden und jeglichen Gegner von einer Aggression abschrecken», sagte Faust. Seine Division steuert diese Übung mit insgesamt etwa 4500 Teilnehmern in Ungarn und Rumänien.

(rbu/sda/dpa)

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5 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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yoghourtBecher
13.05.2024 10:49registriert Juni 2023
Das Scenario erinnert mich an das Gefecht um den Flughaven Kiew-Hostomel, zu beginn der Ukraine Invasion. Rusische Falschirmtruppen hatten denn bereits gesichert, um Truppen für einen Überaschungsangriff auf Kiev einzufliegen. Mit Müh und Not schafften es ukrainische Spezialeinheit, ihn rechtzeitig zurückzuerobern. Wäre das nicht gelungen, hätte der ganze Krieg schnell zu ende sein können. Die Übung ist also ein klares Signal an Putin.
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Hogersepp
13.05.2024 08:18registriert Januar 2021
Sehr gut. Das ist die Sprache, die Putin versteht.
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