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Mark Rutte nennt Trump auf Nato-Gipfel «Daddy»

President Donald Trump and NATO Secretary General Mark Rutte attend a plenary session at the NATO summit in The Hague, Netherlands, Wednesday, June 25, 2025. (AP Photo/Matthias Schrader)
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Donald Trump und Mark Rutte: Die Nato ist stark abhängig von den USA.Bild: keystone

Mark Rutte nennt Trump beim Nato-Gipfel «Daddy»

Donald Trump liess die anderen Regierungschefs beim Nato-Gipfel 40 Minuten warten und wurde dennoch hofiert. Nato-Generalsekretär Mark Rutte wählte dabei bizarre Worte.
25.06.2025, 15:2625.06.2025, 15:53
Jannik Sauer / watson.de
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Donald Trump hat mit seinem Auftritt vor der Presse beim Nato-Gipfel in Den Haag für viel Wirbel gesorgt. In typischer Manier teilte er gegen die US-Medien aus, die zuletzt den Erfolg der amerikanischen Luftschläge im Iran infrage gestellt hatten.

Trump bekräftigte harsch, dass die iranischen Atomanlagen «vollständig» zerstört worden seien. Das iranische Atomprogramm sei um «Jahrzehnte» zurückgeworfen worden, sagte der US-Präsident am Mittwoch. «Sie werden für lange Zeit keine Bomben bauen», fügte er mit Blick auf Teheran hinzu.

Doch auch die Worte von Nato-Generalsekretär Mark Rutte sorgten anschliessend für Wirbel. Die meiste Zeit sass der Niederländer still da, als Trump gegen die Medien wetterte. Gegen Ende schaltete sich Rutte dann jedoch ein – und wählte einen befremdlichen Vergleich.

Nato-Gipfel: Mark Rutte nennt Donald Trump «Papa»

Trump sei wie ein «Daddy», der «starke Worte» verwende, um die Kriegsparteien im Nahen Osten aufzuhalten, sagte der Nato-Chef lachend.

Wie kam es dazu? Trump hatte während der Pressekonferenz gesagt, er glaube, dass der Waffenstillstand zwischen dem Iran und Israel halten werde, weil sie genug von den Kämpfen hätten.

«Sie werden nicht gegeneinander kämpfen, sie haben genug», erklärte der amerikanische Präsident. «Wie zwei Kinder auf dem Schulhof: Sie streiten wie verrückt, man kann sie nicht stoppen. Lassen Sie sie zwei oder drei Minuten streiten, dann ist es leicht, sie zu stoppen.»

Rutte warf dann lachend ein: «Papa muss Kraftausdrücke benutzen.» Trump sprang darauf gleich an und sagte: «Sie müssen eine starke Sprache verwenden, ab und zu müssen Sie ein bestimmtes Wort verwenden!» Er bezog sich damit auf seine Verwendung des F-Worts vom Vortag, als er sich empört über den Bruch der jüngsten Waffenruhe äusserte.

Die Bündnisstaaten beschworen bei dem Gipfel ihre Geschlossenheit und eine «historische» Erhöhung ihrer Verteidigungsausgaben angekündigt. Auch Trump bekannte sich zur Bündnispflicht der gegenseitigen Verteidigung: «Wir stehen voll und ganz hinter ihnen», sagte Trump.

Nato-Generalsekretär Mark Rutte sprach von «historischen, umwälzenden Beschlüssen» beim Treffen der Staats- und Regierungschefs. Der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verwies zur Begründung für die höheren Verteidigungsausgaben erneut auf die «Bedrohung» insbesondere durch Russland.

Die Nato-Partner haben bei ihrem Gipfel in Den Haag beschlossen, bis 2035 mindestens 3,5 Prozent ihres jeweiligen Bruttoinlandsproduktes (BIP) für Verteidigung und 1,5 Prozent für verteidigungsrelevante Infrastruktur auszugeben. Das entspricht zusammen den fünf Prozent, die Trump von den Bündnispartnern gefordert hatte. Die Aufteilung basiert auf einem Vorschlag von Nato-Generalsekretär Mark Rutte.

Trump hatte in der Vergangenheit wiederholt Zweifel gesät, ob sein Land den Nato-Partnern im Falle eines Angriffs beistehen würde, wie es in Artikel Fünf des Nordatlantikvertrags vorgesehen ist. Im Wahlkampf hatte er gedroht, nur denjenigen Ländern zu helfen, die seiner Ansicht nach genug für ihre Verteidigung ausgeben.

(mit Material von dpa)

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Eckhardt
25.06.2025 16:07registriert Juni 2024
So anbiedernd.
Staatsmännisches Format beweist man nicht, in dem man sich auf einer Schleimspur einreiht und ein falsches Spiel mitspielt.
Was für falsche Vorbilder wir so schaffen! Statt an den eigenen Stärken und Tugenden zu arbeiten.
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Die schallende Ohrfeige
25.06.2025 16:08registriert Juni 2025
Trump (verurteilter Straftäter)
Nethanyahu ( per Haftbefehl gesuchter Kriegsverbrecher)
Rutte ( cringer Kriegstreiber), warum lassen wir solche Menschen an Führungspositionen?
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Ihre Dudeigkeit
25.06.2025 15:40registriert März 2014
Rutti, du alter Charmebolzen … aber ja, genau so läuft der Hase. Hoffen wir nur, dass Donnie auf der Schleimspur nicht ins Schleudern gerät – sonst wird’s rutschig im Oval Office.
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