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Hurrikan Melissa: Ärzte in Jamaika am Limit

Nach Hurrikan «Melissa»: Ärzte in Jamaika am Limit

01.11.2025, 07:2001.11.2025, 07:20

Weil der verheerende Hurrikan «Melissa» in Jamaika auch viele Krankenhäuser beschädigt hat, plant die Regierung des karibischen Inselstaats in fünf westlichen Bezirken die Errichtung von Feldlazaretten. Auch Ärzte und Pflegekräfte, die teils am Limit seien, müssten unterstützt werden, erklärte Gesundheitsminister Christopher Tufton.

Die Strom- und Wasserversorgung ist aufgrund der Schäden an der Infrastruktur vielerorts unterbrochen. Tankstellen im Westen des Landes haben nach Angaben von Transportminister Daryl Vaz nur noch wenig oder gar keinen Kraftstoff mehr.

Angesichts des Ausmasses der Krise bemühen sich die Behörden mit Unterstützung internationaler Partner und Organisationen, die Aufräumarbeiten zu beschleunigen und humanitäre Hilfe schneller zu verteilen.

Freiwillige Mediziner für Krankenhäuser benötigt

Die Ärzteverbände Jamaikas forderten Mediziner mit Nachdruck auf, freiwillig im Krankenhaus der schwer betroffenen südlichen Gemeinde Black River zu arbeiten. Die Ärzte würden benötigt, um Kollegen zu entlasten, die seit Tagen ununterbrochen in der beschädigten Klinik des Ortes im Einsatz seien, berichtete das Portal Nationwide.

Residents gather amid debris in the aftermath of Hurricane Melissa on a street in Black River, Jamaica, Thursday, Oct. 30, 2025. (AP Photo/Matias Delacroix)
Jamaica Extreme Weather
Eine Strasse in Black River auf Jamaika nach dem Hurrikan.Bild: keystone

In der Karibik kamen insgesamt mindestens 50 Menschen durch den Wirbelsturm ums Leben, viele weitere wurden verletzt oder werden noch vermisst.

«Melissa» war am Dienstag (Ortszeit) als Hurrikan der höchsten Kategorie 5 über Jamaika hinweggezogen. Das US-Hurrikanzentrum in Miami sprach von einem der stärksten Hurrikane, die je im Atlantik aufgetreten seien. Nach Jamaika erreichte der Hurrikan Kuba und die Bahamas. An Bermuda zog er vorbei. Am Samstag war «Melissa» dem US-Hurrikanzentrum zufolge über dem Atlantik kein Hurrikan mehr.

Orte in Kuba weiter von der Aussenwelt abgeschnitten

In Kuba kam es infolge des Wirbelsturms zu schweren Überschwemmungen, Stromausfällen und Erdrutschen. Viele Ortschaften sind weiterhin von der Aussenwelt abgeschnitten. Das Land hat bisher aber keine Todesopfer zu beklagen. Über 735'000 Menschen im Osten Kubas waren vor dem Eintreffen des Hurrikans evakuiert worden – bei einer Bevölkerung von rund zehn Millionen Einwohnern.

Auf den Bahamas und Bermuda blieb es nach bisherigen Erkenntnissen bei geringen Schäden. In Haiti kam es jedoch aufgrund anhaltenden Regens zu schweren Überschwemmungen und Erdrutschen, obwohl der Sturm dort nicht direkt aufs Festland getroffen war. Mindestens 30 Menschen kamen dort ums Leben. In der angrenzenden Dominikanischen Republik gab es ein Todesopfer.

Touristen in Jamaika können nach Hause fliegen

Der grösste Flughafen Jamaikas, der Sangster International Airport in Montego Bay, sollte ab dem heutigen Samstag wieder für kommerzielle Flüge geöffnet werden, wie Transportminister Vaz sagte. «Dadurch können wir alle Personen ausfliegen, insbesondere Touristen, die das Gebiet verlassen wollen», sagte Vaz. Nach Angaben der Regierung befanden sich etwa 25'000 Touristen auf Jamaika, als «Melissa» auf die Küste traf.

Zahl der Toten dürfte weiter steigen

Auf Jamaika, einem Land mit 2,8 Millionen Einwohnern, kamen mindestens 19 Menschen infolge des Hurrikans ums Leben. Bildungs- und Informationsministerin Dana Morris Dixon sagte, es gebe Berichte über fünf weitere Opfer, die noch verifiziert werden müssten. Ganze Gebiete sind verwüstet und viele Gemeinden von der Aussenwelt abgeschnitten. (sda/dpa)

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Hurrikan Melissa
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Hurrikan Melissa

Eine beschädigte Tankstelle in Montego Bay, Jamaika.

quelle: xinhua / jamaica observer
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Zerstörung in Jamaika nach Hurrikan «Melissa»
Video: watson
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