Vorher-nachher-Vergleich – Satellitenfotos zeigen, wie «Melissa» auf Jamaika wütete
Mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 295 Kilometern pro Stunde fegte der Hurrikan «Melissa» am Dienstag über die Karibikinsel Jamaika. Der Sturm, der mit Kategorie 5 auf Land traf, hat ganze Städte unter Wasser gesetzt, Strassen und Stromleitungen zerstört und Zehntausende Menschen in die Flucht getrieben. Der stärkste Sturm, der Jamaika jemals direkt getroffen hat, hat dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassen. Besonders eindrücklich zeigen dies die Vorher-nachher-Bilder des Satellitendienstleisters Vantor.
In den Gassen von Black River steht das Wasser auch Tage nach dem grossen Sturm noch mehr als knöcheltief. Was vor wenigen Tagen noch eine lebendige Kleinstadt an der Südwestküste Jamaikas war, gleicht heute einem Trümmerfeld. Rund 540'000 Haushalte sind auf Jamaika wegen «Melissa» ohne Strom.
Im Fischerdorf White House an der Südwestküste steht fast kein Haus mehr. Sturmfluten, zerstörerische Winde und heftige Regenfälle haben Bäume entwurzelt, Strassen überschwemmt und Boote weggespült. Die ersten Aufräumarbeiten haben mittlerweile begonnen, doch wegen der teils katastrophalen Schäden dürfte der Wiederaufbau noch lange dauern.
An der Nordküste fegte «Melissa» über die Kleinstadt Montego Bay hinweg. Wo sonst Kreuzfahrtschiffe anlegen, ist heute eine braune Sumpflandschaft. Hafenanlagen und Industriegebäude sowie ein nahegelegener Park wurden komplett überschwemmt.
Weiter nördlich überschwemmte «Melissa» die Felder der Gemeinde St. Elizabeth, die als Kornkammer Jamaikas gilt. Hier wird es Monate dauern, bis wieder im gleichen Stil angebaut werden kann wie vor dem Sturm.
Auch weitere Fischerdörfer an der Südküste bekamen die Zerstörungskraft von «Melissa» zu spüren. Und fast überall zeigt sich dasselbe Bild: dem Erdboden gleichgemachte Häuser. Mindestens 19 Menschen kamen in Jamaika durch Hurrikan «Melissa» ums Leben, wie örtliche Medien berichten. Jamaikas Regierung erklärte die Insel zum Katastrophengebiet. «Der Schaden ist gross, aber wir werden all unsere Energie in einen starken Wiederaufbau stecken», schrieb Ministerpräsident Andrew Holness auf der Plattform X.


