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Yellowstone-Nationalpark: Plötzlich explodiert der Boden

Video: watson/X

Touristen wandern durch Yellowstone-Nationalpark – plötzlich explodiert der Boden

Touristen spazieren durch eines der Naturphänomene Nordamerikas. Dann kommt es zu einer Explosion, Trümmerteile fliegen umher. Die Menschen flüchten in Panik.
24.07.2024, 03:5024.07.2024, 09:52
Christoph Cöln / t-online
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Ein Artikel von
t-online

Im Yellowstone Nationalpark in den USA ist es am Dienstag zu einem dramatischen Zwischenfall gekommen. Als eine Gruppe Touristen im sogenannten Biscuit Basin, einer für ihre natürlichen Pools und Geysire bekannte Naturlandschaft im US-Bundesstaat Wyoming, wandern ging, kam es plötzlich zu einer gewaltigen Explosion. Das zeigen Videoaufnahmen, die in sozialen Netzwerken veröffentlicht wurden.

In this photo released by the National Park Service, park staff assess the damage to Biscuit Basin boardwalks after a hydrothermal explosion at Biscuit Basin in Yellowstone National Park, Wyo., Tuesda ...
Die Rundwege wurde durch die Eruption arg in Mitleidenschaft gezogen.Bild: keystone

Die Touristen gingen gerade offenbar über den einen Kilometer langen Basin Trail, eine Holzkonstruktion, die durch die Sehenswürdigkeit führt, als der Untergrund aufbrach und eine riesige Wasserfontäne emporschoss. Grosse Teile des Stegs wurden dabei zerstört. Auf Bildern ist zu sehen, wie Holztrümmer durch die Luft schleudern.

Eine Touristin berichtete bei Facebook davon, dass ihre Familie sich gerade noch vor der Explosion in Sicherheit bringen konnte. Ihre Mutter wurde demnach von Teilen der Holzkonstruktion getroffen, kam aber ohne Verletzungen davon. «Unglaublich, wir sind froh, noch am Leben zu sein», schrieb Vlada March.

Geologen: Phänomen der hydrothermischen Explosion

Wenig später wurde der bei Touristen beliebte Yellowstone-Nationalpark in diesem Bereich gesperrt, die Parkverwaltung bestätigte den Vorfall. Laut US-Geologen handelte es sich bei dem Vorfall um eine hydrothermische Explosion. Diese ereignet sich, wenn unter der Erde befindliches heisses Wasser sich rasch in Wasserdampf umwandelt und der Druck unter der Erdoberfläche schliesslich so gross wird, dass es zur Explosion kommt.

Im April 2024 war es bereits an einer anderen Stelle des Parks zu einer ähnlichen Explosion gekommen. «Hydrothermale Explosionen, wie die, die wir heute gesehen haben, sind kein Zeichen zunehmender vulkanischer Tätigkeit oder Eruptionen, und sie sind auch nicht durch Magma verursacht worden, die an die Oberfläche drängt», schreibt die Vereinigung der US-Geologen auf ihrer Seite.

Das heisse Wasser unter der Erde kommt vom unterirdischen Yellowstone Vulkan, der sich im Upper Geysir Basin befindet. Nur an vier anderen Orten der Erde existiert das Naturphänomen, darunter in Russland, Chile, Neuseeland und Island. Gespeist wird das unterirdische System von Regenwasser, das dann viele Kilometer unter der Erde durch den Vulkan erhitzt wird und zur Oberfläche drängt. Üblicherweise entweicht der dabei entstehende Druck durch kleinere Brüche der Erdoberfläche, diese sind dann als Geysire zu sehen.

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Berner in Zürich
24.07.2024 08:27registriert August 2016
Man läuft im Yellowstone Park eben buchstäblich auf einem Supervulkan. Das muss man sich schon bewusst sein. Man weiß auch, dass er irgendeinmal hoch geht. Das in den nächsten zwei Tage , -Wochen, -Monate oder erst in 5'000 Jahren 🤷
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Janster
24.07.2024 07:41registriert März 2021
Also das kann ja jetzt nicht allzu überraschend sein. Ich bin da auch schon durchgelaufen. Da blubbert und zischt es überall am Boden und ich erinnere mich dass man sehr aufpassen musste wo man hin steht. Ich dachte mir schon damals dass es ganz schön dünnes Eis ist auf dem wir da laufen. Sehr schön zwar aber ich war irgendwie auch froh wieder auf festem Boden zu sein. Denn die Möglichkeit dass so was passiert war immer da.
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alpha omega
24.07.2024 07:34registriert Mai 2023
Das war wohl nur ein "kleiner" Furz.
Man kann sich gar nicht vorstellen was passiert, wenn sowas mal richtig hochgeht.
Aber von den phlegräischen Felder hab ich mehr Angst.
Bin da ab und zu in den Ferien, ca. 20 km entfernt.
Aber man soll ja den Teufel nicht an die Wand malen.
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