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Abholzung des Amazonaswaldes in Brasilien weiter auf Rekordniveau

FILE - Tenetehara Indigenous man Nemai Tembe from the Ka'Azar, or Forest Owners, rides through an area of trees felled by illegal loggers, as the group patrols their lands on the Alto Rio Guama r ...
Ein Mann eines indigenen Stammes kontrolliert ein Gebiet, indem zuvor illegal gerodet wurde. Bild: keystone

Abholzung des Amazonaswaldes in Brasilien weiter auf Rekordniveau

11.03.2022, 17:52
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199 Quadratkilometer Regenwald sind im brasilianischen Amazonasgebiet allein im Februar durch Abholzung verloren gegangen. Dies ist der höchste Wert für den Monat Februar seit dem Jahr 2015, wie das Nationale Institut für Weltraumforschung (Inpe) unter Berufung auf vorläufige Zahlen am Freitag (Ortszeit) berichtete. Das Inpe wertet Satellitenbilder aus.

Mit einer schnellen Erhebung untersucht es die Veränderungen des Waldes in Echtzeit. Die Zahlen des Inpe geben so einen Hinweis darauf, wie sich die offizielle Entwaldungsrate bezogen auf ein Jahr (August bis Juli) entwickeln könnte. Bereits im Januar hatte die Abholzung nach vorläufigen Inpe-Zahlen auf Rekordniveau gelegen.

«Dieser Anstieg zeigt die Folgen der fehlenden Politik zur Bekämpfung der Abholzung und der Umweltverbrechen im Amazonasgebiet, zu denen die derzeitige Regierung noch ermutigt», sagte der Sprecher von Greenpeace Brasilien, Rômulo Batista, einer Mitteilung zufolge. «Die Zerstörung hört nicht auf.» Und dies in einer Jahreszeit, in der die Abholzung wegen der Regenzeit eigentlich niedriger ist.

Eine deutsch-britische Studie, die erst am Montag in der Fachzeitschrift «Nature Climate Change» veröffentlicht wurde, kam zu dem Schluss, dass der Regenwald im Amazonasgebiet seit Anfang der 2000er-Jahre kontinuierlich an Widerstandsfähigkeit eingebüsst hat.

Die Abholzung des Amazonaswaldes legte vor allem während der Amtszeit des rechten Präsidenten Jair Bolsonaro kräftig zu. Bolsonaro, der seit 2019 im Amt ist, sieht im Amazonasgebiet vor allem ungenutztes wirtschaftliches Potenzial und will noch mehr Flächen für Landwirtschaft, Bergbau und Energiegewinnung erschliessen. (sda/dpa)

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15 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Simih
11.03.2022 18:44registriert Oktober 2019
Ich könnte heulen ab dieser Nachricht. Wie kann man nur so kurzsichtig sein?
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Dumpfbackerich
11.03.2022 19:26registriert März 2022
Es braucht keine Kriege. Die Welt wird so oder so zu Grunde gerichtet. Traurig !
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