Das Rätselraten um die Gesundheit von Kim Jong Un geht weiter. Anfang Woche berichtete die in Südkorea ansässige Zeitung «Daily NK», dass sich der nordkoreanische Machthaber einer Herzoperation unterzog.
Kim sei am 12. April am Herzen operiert worden. Es werde vermutet, die Operation sei infolge von Kims Übergewicht sowie seiner Rauchgewohnheiten, «Überarbeitung» und anderer Faktoren nötig gewesen.
CNN berichtete darauf, dass sich Kim Jong Un in «ernsthafter Gefahr» befinde. Das südkoreanische Präsidialamt widersprach diesem Bericht jedoch. Es gebe keine Anzeichen für ernste Probleme mit der Gesundheit Kims, hiess es.
Dass Kim Jong Un am Herzen operiert wurde, wurde von südkoreanischer Seite indes nicht dementiert. Nordkorea hat sich zur Angelegenheit bisher nicht geäussert. Klar ist: Kim Jong Un fehlte an der Blumen-Zeremonie vom 15. April, als seinem Grossvater, Kim Il Sung, gedacht wurde. Dies ist verdächtig, zumal der Tag in Nordkorea einer der wichtigsten des Jahres ist.
Nun stellt sich die Frage: Wer würde überhaupt auf Kim Jong Un folgen? Grundsätzlich ist es schwierig, Prognosen zu wagen. Es dringen nur wenige Informationen von Nordkorea nach aussen. Die folgenden 4 Kandidaten werden derzeit jedoch herumgereicht. Dabei zeigt sich: Einen klaren Favoriten gibt es derzeit nicht. Die Suche nach einer Nachfolge dürfte sich schwierig gestalten.
Die Schwester des Machthabers rückte in den vergangenen Monaten und Jahren immer mehr ins Rampenlicht. So begleitete sie ihren Bruder zu den Treffen mit US-Präsident Donald Trump und dem chinesischen Präsidenten Xi Jinping.
Noch am 11. April hatte Kim Jong Un ein wichtiges Parteitreffen in Pjöngjang geleitet. Dabei hatte er seine Schwester abermals auf eine höhere Position im Führungszirkel der Arbeiterpartei befördert. Damit ist sie die einzige Person aus der Kim-Familie, die im Machtapparat derzeit wirklich etwas zu sagen hat.
Ob das patriarchale Regime in Pjöngjang jedoch bereit ist für eine weibliche Führungsperson, darf bezweifelt werden.
Kim Han Sol selbst ist in der internationalen Presse noch nicht sonderlich beachtet worden. Ganz im Gegensatz zu seinem Vater Kim Jong Nam. Dieser wurde im Jahr 2017 am Flughafen in Kuala Lumpur von zwei Frauen brutal ermordet, die ihm ein Nervengift ins Gesicht schmierten.
Kim Jong Nam war der Halbbruder des aktuellen Machthabers und war dessen ernsthaftester Rivale um die Nachfolge von Kim Jong Il, welcher 2011 gestorben war. Doch er verspielte sich den Goodwill des Machtapparates mit Ausflügen nach China, wo er beim Zocken in Macau gesichtet wurde.
In China wurden nach dem Attentat auf Kim Jong Nam mehrere Personen verhaftet, die einen Anschlag auf Kim Han Sol geplant haben sollen. Es scheint möglich, dass Kim Jong Un einen möglichen Kontrahenten aus dem Weg räumen möchte. Wo sich Kim Han Sol, der im Jahr 1995 geboren wurde, derzeit befindet, ist unklar.
Ein Sohn als Erbe wäre die logische Weiterführung der Kim-Dynastie, die seit rund 70 Jahren an der Macht ist. Doch: In den nordkoreanischen Staatsmedien wurden die Kinder von Kim Jong Un bisher nicht erwähnt, es fehlen Informationen zu ihnen.
Gemäss dem südkoreanischen Geheimdienst heiratete Kim Jong Un 2009 Sängerin Ri Sol Ju. Mit ihr soll er drei gemeinsame Kinder haben. Wie die südkoreanische Zeitung «Dong A Ilbo» schreibt, soll 2010 der erste Sohn auf die Welt gekommen sein.
Ein Zehnjähriger an der Macht ist nicht auszuschliessen. Wie eine solche Regierung aussehen und wer die Zügel wirklich in der Hand halten würde, ist derzeit jedoch unklar.
Eine naheliegende Lösung für die Nachfolge wäre eigentlich auch der einzige Bruder des Machthabers. Doch Kim Jong Chol hat sich in der Vergangenheit eher für Gitarren als für Politik interessiert. Die frühere Nummer 2 der nordkoreanischen Botschaft in London, welcher nach Südkorea geflüchtet war, sagte einst über Kims älteren Bruder: «Er hat keinen offiziellen Rang inne, er ist einfach ein sehr talentierter Gitarren-Spieler.»
Im Jahr 2011 filmte eine südkoreanische Fernsehstation Kim Jong Chol an einem Konzert von Eric Clapton in Singapur. Ansonsten ist wenig über ihn bekannt. Ausser, dass er wie sein Bruder Basketball mag und in der Schweiz zur Schule ging.
(cma via Bloomberg)
Ob jetzt Frau oder Mann, ob in der Schweiz in die Schule gegagen oder nicht, kommt nicht darauf an Alle 4 sind Mittäter und somit Massenmörder und wer sich auf dieser Führungstufe hält, ist Teil des Problems und wird das Problem bestimmt nicht lösen wollen und schon gar nicht können.