Nordkorea will im nächsten Frühjahr zum ersten Mal seit 36 Jahren einen Kongress der in dem weitgehend isolierten Land herrschenden Arbeiterpartei abhalten. Die Ankündigung erfolgte wenige Wochen nach den Feierlichkeiten zum 70. Gründungstag der Partei am 10. Oktober.
Das Politbüro der Partei habe beschlossen, den 7. Parteikongress Anfang Mai 2016 einzuberufen, berichteten staatliche Medien am Freitag. Damit würde den «epochalen Veränderungen bei der Erfüllung des revolutionären Anliegens von Juche zum Aufbau eines blühenden sozialistischen Landes» Rechnung getragen, hiess es.
Weitere Details wurden nicht genannt. Juche ist die Staatsdoktrin, die die Selbstständigkeit des Landes betont.
Beobachter in Südkorea spekulierten, Machthaber Kim Jong-Un könnte den Kongress nutzen, um die Partei zu stärken, eine neue Führungsriege der Organisation zu bestimmen und politische Richtlinien vorzugeben. Es wäre nach Berichten südkoreanischer Medien der erste Parteikongress in Nordkorea seit 1980.
Damals war der Aufstieg von Kims Vater Kim Jong Il an die Staatsspitze offiziell eingeleitet worden. Er starb Ende 2011. Sein Sohn wurde daraufhin zum obersten Führer der Partei, des Militärs und des Volkes ausgerufen. (meg/sda/dpa)