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Mordfall Daniel Pearl: Entführer in Pakistan unter Hausarrest

Mordfall Daniel Pearl: Entführer in Pakistan unter Hausarrest

08.02.2021, 11:15
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FILE - This file photo obtained on Jan. 30, 2002, shows Wall Street Journal reporter Daniel Pearl in captivity by Pakistani militants. A videotape received by U.S. diplomats in February 2002 confirmed ...
Daniel PearlBild: AP

In Pakistan ist der Entführer und mutmassliche Mörder des Journalisten Daniel Pearl im staatlichen Gefängnis Karachi unter Hausarrest gestellt worden.

Rechtlich sei Ahmed Omar Said Scheich kein Gefangener mehr, bleibe aber unter staatlicher Überwachung, hiess es am Montag aus Sicherheitskreisen. In einem Haus auf dem Gelände der Haftanstalt sei es ihm und drei weiteren damals als Komplizen Verurteilten seit dem Wochenende nun möglich, ihre Familien zu sehen.

Pakistans oberster Gerichtshof hatte vergangene Woche entschieden, dass Scheich und drei weitere Männer aus der Haft entlassen werden sollen. Der 47-Jährige britische Staatsbürger war 2002 wegen der Entführung und Ermordung Pearls zum Tode verurteilt worden.

epa08992269 A view of the central prison, where Ahmed Omar Sheikh is on sentence after been convicted of killing Daniel Pearl, a journalist for United States-based newspaper Wall Street Journal, in Ka ...
In diesem Gefängnis war Ahmed Omar Said Scheich untergebracht.Bild: keystone

Das Urteil wurde vergangenes Jahr jedoch aufgehoben. Ein Gericht in der Provinz Sindh kam damals zu dem Schluss, dass die Verurteilung wegen Mordes auf fehlerhaften Beweisen beruhte. Stattdessen verhängte es eine Freiheitsstrafe von sieben Jahren wegen Entführung, die Scheich seit 2002 bereits verbüsst hat.

Die Ermordung des 38 Jahre alten «Wall-Street-Journal»-Reporters hatte weltweit Entsetzen ausgelöst. Pearl war in Pakistan, um über das benachbarte Afghanistan nach dem Sturz des Taliban-Regimes zu berichten. In der südpakistanischen Stadt Karachi wurde er entführt und enthauptet. Die Täter veröffentlichten ein Video davon. US-Behörden hatten gefordert, dass die vier Verurteilten in Haft bleiben. Auch Pearls Familie hatte gegen die Freilassung geklagt. (aeg/sda/dpa)

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