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Arabische Länder lehnen Trump-Vorschlag zu Gaza ab

Arabische Länder lehnen Trump-Vorschlag zu Gaza ab

01.02.2025, 16:1001.02.2025, 16:10
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Die Aussenminister mehrerer einflussreicher arabischer Staaten haben eine Umsiedlung von Palästinensern aus dem Gazastreifen zurückgewiesen. Sie reagierten damit auf einen Vorschlag von US-Präsident Donald Trump, dass Ägypten und Jordanien die Palästinenser aus Gaza aufnehmen sollten. Das könne vorübergehend oder langfristig sein, beantwortete er eine entsprechende Journalistenfrage. Der Gazastreifen sei buchstäblich eine Abrissbrache, fast alles werde abgerissen, sagte Trump weiter.

epa11866139 Palestinians walk past damaged buildings in Al Wihda street, Gaza City, 31 January 2025. Israel and Hamas implemented the first phase of a hostage release and ceasefire deal on 19 January  ...
Die zerstörte Stadt Gaza.Bild: keystone

Eine Umsiedlung gefährde die Stabilität der Region und verlängere den Konflikt, teilten die Aussenminister Ägyptens, Jordaniens, Katars, Saudi-Arabiens, der Vereinigten Arabischen Emirate sowie Spitzenvertreter der Palästinensische Autonomiebehörde und der Arabischen Liga mit.

Die Rechte der Palästinenser dürften nicht verletzt werden, «ob durch Siedlungs-Aktivitäten, Ausweisung oder die Zerstörung von Häusern oder Annexion», hiess es weiter. Das gelte auch für den «Transfer oder die Entwurzelung von Palästinensern von ihrem Land in irgendeiner Weise oder unter irgendwelchen Umständen und Begründungen».

Im Gazastreifen leben nach UN-Angaben mehr zwei Millionen Menschen. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas hatte bereits vor einer möglichen Vertreibung der Bewohner des Küstenstreifens gewarnt. Auch die Vereinten Nationen lehnten diese Idee entschieden ab.

Die Aussenminister und weiteren arabischen Spitzenvertreter bezeichneten die Rolle der USA zugleich als wichtig bei Bemühungen um eine dauerhafte Waffenruhe im Gaza-Krieg. Die Gruppe «freut sich auf die Zusammenarbeit mit der Regierung von US-Präsident Donald Trump, um einen gerechten und umfassenden Frieden im Nahen Osten zu erreichen». (cst/sda/dpa)

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29 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Dominik Egloff
01.02.2025 17:22registriert November 2015
"Die Rechte der Palästinenser dürften nicht verletzt werden" so würden laut Artikel die arabischen Staaten die Ablehnung der Aufnahme von Palästinensern begründen. Dass die Regierungen von Ägypten und Jordanien auch noch verlauten liessen, dass dies auch wegen der Sicherheit der eigenen Bürger nicht gehe, hätte auch erwähnt werden sollen. Die Angst vor dem Hamas und Muslimbruderterror ist meines Erachtens der reale und nachvollziehbare Hauptgrund. Das mit den "Rechten der Palästinenser" dürfte einfach nur die vielen heimischen Radikalen beruhigen und wurde deshalb lautstark vorgeschoben.
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Bündn0r
01.02.2025 17:34registriert Januar 2018
Jordanien hat vermutlich genug Erfahrungen mit Palästinenser im eigenen Land gesammelt, dass sie das entschieden ablehnen
(Das letzte Mal zu Gast in Jordanien wollten die Palästinenser den König stürzen und einen Bürgerkrieg in Jordanien anzetteln).
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Señor Jenson
01.02.2025 18:03registriert Mai 2023
Warum bietet er ihnen nicht einfach die amerikanische Staatsbürgerschaft an? So wie den Grönländern? *rätsel*
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    Was will Donald Trump eigentlich von China?
    Die Aussenpolitik des US-Präsidenten steckt voller Widersprüche.

    Der Handelskrieg zwischen den beiden Supermächten nimmt Fahrt auf. Das war absehbar. Aber was für Ziele verfolgt dabei der amerikanische Präsident? «Foreign Affairs», das wohl bedeutendste Magazin für geopolitische Themen, versucht, Antworten auf diese Fragen zu geben. Sie sind sehr widersprüchlich ausgefallen.

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