Taylor Swift studieren. An einer Uni.
Das können dieses Semester Studierende an der US-Elite-Universität Harvard. Stephanie Burt, Professorin für Englische Literatur, bietet nämlich einen Kurs an mit dem Titel «Taylor Swift and Her World» (deutsch: Taylor Swift und ihre Welt). Fast 300 Studierende hätten sich eingeschrieben, schreibt die «New York Times».
Aber nicht nur in Harvard, auch an der New York University, an der Arizona State University, in Stanford oder an der University of Texas in Austin werden das popkulturelle Objekt Taylor Swift oder ihre Texte zum Studienobjekt.
Und nächstes Jahr plant die University of California, Berkeley, einen Kurs mit dem Titel «Artistry and Entrepreneurship: Taylor's Version» (deutsch: Künstlertum und Unternehmertum: Taylors Version) anzubieten.
Doch zurück zu Harvard: Warum sie genau die Songtexte von Taylor Swift unterrichte, wollte die «New York Times» von Burt wissen. Diese verrät der amerikanischen Zeitung, dass ihr bereits vor Jahren ein Lied aufgefallen sei, das «textlich einfach überzeugender war als alle anderen Lieder» – es handelte sich um «You Belong With Me» von Taylor Swift.
Why yes I am teaching a Taylor Swift class this spring @Harvard How could you tell? pic.twitter.com/JHWUvJbDzA
— Stephanie Burt (also elsewhere) (@accommodatingly) November 1, 2023
Im Kurs, den sie dieses Jahr in Harvard anbieten wird, werden jede Woche Romane von zeitgenössischen Autorinnen und Autoren oder von solchen aus dem 18. und 19. Jahrhundert gelesen. Die Inhalte dieser Texte werden dann mit Songs von Talyor Swift verglichen. So diene Swifts Arbeit zwar als «Wirbelsäule» des Kurses, die Literatur, die im Kurs gelesen werden müsse, gehöre aber zum Korpus, der an Englischseminaren Standard sei.
Als Leistungsnachweis müssen mehrere Hausarbeiten abgegeben werden, in denen man nicht einfach über Taylor Swift schreiben könne, sondern das Thema des Kurses entsprechend wissenschaftlich behandeln müsse. Kritikern ihres Kurses entgegnet die Englisch-Professorin, dass man sich stets daran erinnern solle, dass «alles, was heute in einem modernen Englischseminar viel Zeit in Anspruch nimmt, einst eine populäre Kunstform mit geringem Prestige war» – so etwa Shakespeares Sonette oder der Aufstieg des Romans.
Zum Schluss des Interviews nimmt die «New York Times» vor allem Wunder, ob Taylor Swift im Kurs vorbeischauen werde. Burt meint nur, dass sie Swift per X angefragt habe – allerdings sei der Popstar derzeit sehr beschäftigt. (yam)