International
People

Rock-Legende Ozzy Osbourne ist tot

FILE - Ozzy Osbourne performs at the 10th annual MusiCares MAP Fund Benefit Concert in Los Angeles on May 12, 2014. (Photo by Paul A. Hebert/Invision/AP, File)
Bild: keystone

Rock-Legende Ozzy Osbourne ist tot

22.07.2025, 20:1222.07.2025, 22:37
Mehr «International»

Der britische Rock-Musiker Ozzy Osbourne ist im Alter von 76 Jahren im Kreise seiner Angehörigen gestorben, teilte seine Familie laut britischen Medien mit.

Seine Familie schreibt in einer Pressemitteilung:

«Mit mehr Trauer, als Worte ausdrücken können, müssen wir mitteilen, dass unser geliebter Ozzy Osbourne heute Morgen gestorben ist. Er war bei seiner Familie und von Liebe umgeben.»

Die Familie bittet darum, die Privatsphäre zu respektieren.

Als Sänger von Black Sabbath weltberühmt geworden

Internationalen Ruhm erlangte Osbourne in den 70er Jahren als energiegeladener Frontmann von Black Sabbath. Die einflussreiche Heavy-Metal-Band wurde 1968 in Birmingham gegründet. Dort war Osbourne am 3. Dezember 1948 in einem Arbeiterviertel zur Welt gekommen.

Mit ihrem düsteren, schweren Sound, den harten Gitarrenriffs und den zynischen Texten wurden Black Sabbath zu Pionieren des Genres. Zu ihren bekanntesten Songs zählen «Paranoid», «Iron Man» und «War Pigs».

Osbournes markante, nasale Stimme war neben dem düsteren Gitarrensound von Tony Iommi das prägende Element der Musik. Auf der Bühne agierte der Showman neben dem eher introvertierten Leadgitarristen und dem fast stoischen Bassisten Geezer Butler wie ein Wahnsinniger, hüpfte auf der Bühne herum und klatschte wild in die Hände. Wegen Drogen- und Alkoholproblemen feuerte ihn die Band 1979.

Solokarriere und viele Skandale

Mit Hilfe seiner Managerin Sharon Arden, die er später heiratete, startete Osbourne eine Solokarriere. Mit Hits wie «Crazy Train», «Mr. Crowley» oder «I Don’t Know» wurde gleich sein Debütalbum «Blizzard of Ozz» (1980) ein kommerzieller Erfolg. Insgesamt soll der berüchtigte Rockstar etwa 100 Millionen Platten verkauft haben.

Sein wildes Auftreten, das Spiel mit der Provokation und mit Horror-Elementen begeisterte die Fans, verschreckte aber besonders in den USA konservative und religiöse Gruppen.

Immer wieder sorgte der Musiker für Skandale. Bei einem Konzert biss er einer Fledermaus, die ein Zuschauer auf die Bühne geworden hatte, den Kopf ab, weil er sie für ein Gummitier hielt. Immer wieder wurde ihm vorgeworfen, ein Teufelsanbeter zu sein, doch Osbourne wies das stets zurück, mit schwarzer Magie habe er auch nichts am Hut.

Zweite Karriere als Reality-Star

Einem jüngeren Publikum ist er vor allem als exzentrischer Familienvater aus der preisgekrönten Doku-Soap «The Osbournes» bekannt. 2002 konnte die Welt seine Ehe und das verrückte Leben mit den nicht weniger schillernden Kindern Kelly und Jack hautnah miterleben, als sich die Osbournes Tag und Nacht für MTV filmen liessen. Das half auch seiner musikalischen Karriere.

AMERICAN MUSIC AWARDS 2003, Hosted by The Osbournes Jack Osbourne, Sharon Osbourne, Ozzy Osbourne, Kelly Osbourne, 2003 Courtesy Everett Collection ACHTUNG AUFNAHMEDATUM GESCH�TZT PUBLICATIONxINxGERxS ...
«The Osbournes»Bild: IMAGO / Everett Collection

Auch mit Black Sabbath tat er sich mehrfach wieder zusammen. 2013 schnellte die Band mit der Comeback-Platte «13» wieder an die Spitze der Charts, bevor sie sich 2016 und 2017 mit ihrer «The End Tour» von ihren Fans verabschiedeten. Kurz darauf begann Ozzy Osbourne seine eigene Abschiedstour als Solokünstler, die er aus gesundheitlichen Gründen abbrechen musste.

Gesundheitliche Probleme und ein letzter Abschied

In den letzten Jahren hatte der legendäre Frontmann, der bürgerlich John Michael Osbourne hiess, mit zahlreichen gesundheitlichen Problemen zu kämpfen. 2019 war bei ihm Parkinson diagnostiziert worden. Damals gab er sich kämpferisch. «Das ist noch nicht das Ende von Ozzy Osbourne, das verspreche ich euch», sagte er seinerzeit dem «Guardian».

Und tatsächlich erfüllte er sich einen lange gehegten Traum und trat am 5. Juli ein letztes Mal auf. Im Stadion Villa Park in seiner Heimatstadt Birmingham gab er mit letzter Kraft ein grosses Abschiedskonzert, bei dem er nur noch wenige Songs singen konnte und seinen Auftritt im Sitzen absolvierte.

(hkl/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
127 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
kettcar #lina4weindoch
22.07.2025 20:15registriert April 2014
Das gibt es selten: ich sehe diese traurige Nachricht und muss schmunzeln. Wie schön, dass er sich den Abgang mit seiner finalen Show selber gestalten konnte. Ich gönne es ihm. Ruhe in Frieden Prince of Darkness und danke, was du der Musikwelt mitgegeben hast.
3295
Melden
Zum Kommentar
avatar
Sasa Freya
22.07.2025 20:17registriert Februar 2022
Back to the Beginning 🙏🏽 so schön konnte er sich das in Birmingham noch erfüllen 🖤

R. I. P Ozzy
2246
Melden
Zum Kommentar
avatar
North
22.07.2025 20:15registriert Februar 2023
Da geht eine weitere Legende. Alles gute an die Rockgemeinde und seine Hinterbliebenen.
1675
Melden
Zum Kommentar
127
Donald Trumps schwarze Liste: Welchem Land aktuell welche Strafzölle drohen
Der US-Präsident schockierte am 2. April 2025 die internationale Wirtschaft, als er für fast 200 Staaten «Gegenzölle» ankündigte. Wie sich diese Liste im Hinblick auf das Ende von Trumps Gnadenfrist am 1. August entwickelt hat, erfährst du hier.
«Meine amerikanischen Mitbürgerinnen und Mitbürger, heute ist der Tag der Befreiung», mit diesen Worten eröffnete Donald Trump im April seine Pressekonferenz. Während seiner Rede hielt er immer wieder grosse Tafeln aus Karton in die Kameras. Sie zeigten: 34 Prozent Zölle auf China, 20 Prozent für die EU und 31 Prozent für die Schweiz.
Zur Story