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Der amerikanische Schriftsteller Philip Roth tot

FILE - In this Sept. 8, 2008, file photo, author Philip Roth poses for a photo in the offices of his publisher, Houghton Mifflin, in New York. Roth, prize-winning novelist and fearless narrator of sex ...
Bild: AP/AP

Der amerikanische Schriftsteller Philip Roth ist  tot

23.05.2018, 06:0023.05.2018, 06:57
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Der US-Schriftsteller Philip Roth ist nach Medienberichten im Alter von 85 Jahren gestorben. Eine enge Freundin des preisgekrönten Autors und sein literarischer Agent bestätigten den Tod des vielfach ausgezeichneten Schriftstellers.

Die Todesursache war zunächst nicht bekannt. Zu den bekanntesten Werken des Pulitzer-Preisträgers gehören unter anderem die Roman-Trilogie «Der Ghostwriter», «Zuckermans Befreiung» und «Die Anatomiestunde». Roth war am 19. März 85 Jahre alt geworden.

«Jedes Talent hat seine Bedingungen, seine Beschaffenheit, sein Ausmass, seine Kraft – nicht jeder kann für immer ergiebig sein.»
Philip Roth

Geboren wurde der Schriftsteller, den viele Literaturkenner auch immer wieder als Anwärter auf den Literaturnobelpreis sahen, 1933 in Newark – auf der anderen Seite des Hudson River von New York aus gesehen.

Aufgezogen wurde er von jüdischen Immigranten unter einfachsten Verhältnissen im Arbeiterviertel Weequahic. Fast drei Dutzend Bücher veröffentlichte Roth im Lauf seiner Karriere, oft eines pro Jahr. Sarkastisch, humorvoll, voller Melancholie. Viele davon spielen im Newark seiner Jugend.

Mit der Ankündigung seines Ruhestands hatte der US-Schriftsteller 2012 den Literaturbetrieb geschockt. «Der Kampf mit dem Schreiben ist vorbei», hatte er sich damals auf einen gelben Zettel geschrieben und auf seinen Computer geklebt. «Jeden Morgen schaue ich auf diesen Zettel, und das gibt mir sehr viel Kraft.»

FILE - In this March 2, 2011, file photo, President Barack Obama, right, presents a National Humanities Medal to novelist Philip Roth during a ceremony in the East Room of the White House in Washingto ...
2011 traf Philip Roth den damaligen US-Präsidenten Barack Obama.Bild: AP/AP

Zu seinem 85. Geburtstag in diesem März sagte Roth, er bereue seinen Ruhestand nicht: «Die Bedingungen, die mich dazu gebracht haben, mit dem literarischen Schreiben aufzuhören, haben sich ja nicht verändert.» Schon 2010 habe er das Gefühl gehabt, dass seine beste Arbeit hinter ihm liege. «Ich hatte einfach nicht mehr die geistige Lebhaftigkeit oder die verbale Energie oder die physische Fitness um einen grossen kreativen Angriff auf eine komplexe Struktur wie einen Roman zu starten. Jedes Talent hat seine Bedingungen, seine Beschaffenheit, sein Ausmass, seine Kraft – nicht jeder kann für immer ergiebig sein.» (sda)

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