«Wir wissen nun mit Sicherheit, dass das grosse Feuer im Marywilska-Einkaufszentrum durch Brandstiftung im Auftrag der russischen Geheimdienste verursacht wurde», schrieb der Politiker auf der Plattform X.
Einige mutmassliche Täter seien bereits festgenommen worden. Weitere Beteiligte seien identifiziert worden. Nach ihnen werde gefahndet. «Wir werden alle erwischen!», versprach Tusk. In einer gemeinsamen Erklärung der polnischen Innen- und Justizminister hiess es, man habe umfassende Erkenntnisse über den Ablauf der Brandstiftung gesammelt. Die Verdächtigen hätten einen Teil ihres Handelns dokumentiert.
Bei dem Grossbrand am 12. Mai 2024 im Warschauer Einkaufszentrum «Marywilska 44» waren rund 1400 Geschäfte und Dienstleistungseinrichtungen zerstört worden. Verletzt wurde niemand.
Die Ermittlungen ergaben, dass das Feuer an mehreren Stellen ausgebrochen war. Ein Grossteil der Händler in der Verkaufshalle stammte aus Vietnam.
Der polnische Aussenminister Radoslaw Sikorski hat am Montag dem russischen Konsulat in der südpolnischen Stadt Krakau die Betriebsgenehmigung entzogen.
Die Konsulats-Schliessung erfolgte einen Tag nachdem Premierminister Donald Tusk bekannt gegeben hatte, dass die polnischen Sicherheitsdienste festgestellt hätten, dass Russland hinter dem Brand stecke.
Im Oktober 2024 hatte Sikorski die Betriebsgenehmigung für das russische Konsulat in der westpolnischen Stadt Posen widerrufen und dabei auf eine Reihe hybrider Angriffe verwiesen, die die polnische Regierung mit dem Kreml-Regime in Moskau in Verbindung brachte.
Das russische Außenministerium liess am Montag verlauten, dass «Warschau bewusst die Beziehungen» zwischen den beiden Ländern zerstöre und fügte hinzu, dass Russland auf die Entscheidung zur Schliessung des Konsulats «angemessen reagieren wird».
Polen gilt als enger und zuverlässiger Verbündeter der Ukraine und ist seit Beginn des Konflikts ein wichtiger Transitpunkt für westliche Waffen, die in die Ukraine geliefert werden. Warschau hat Moskau bereits mehrfach vorgeworfen, hinter Spionage- und Sabotageversuchen auf seinem Territorium zu stecken.
(dsc)