Bei Waldbränden in Portugal ist ein Feuerwehrmann an einem Herzinfarkt gestorben. Zudem gebe es insgesamt 17 verletzte Einsatzkräfte und Zivilisten, berichteten Medien unter Berufung auf die Behörden. Die verschiedenen Brände vor allem im Norden und im Zentrum des beliebten Urlaubslandes wurden demnach am Nachmittag insgesamt von rund 3.500 Feuerwehrleuten, Angehörigen des Zivilschutzes und Soldaten bekämpft.
Nachdem die Regierung in Lissabon die europäischen Partner im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens um Unterstützung gebeten hatte, wurde schnell reagiert: Spanien, Frankreich, Italien und Griechenland würden je zwei Löschflugzeuge schicken, verkündete EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Das Innenministerium in Lissabon teilte mit, die spanischen Flugzeuge würden noch am Montag eintreffen.
Besonders schlimm war die Lage im Distrikt Aveiro im Norden des Landes, wo drei grössere und zahlreiche kleinere Feuer wüteten. Dort erfassten die Flammen in der 25.000-Einwohner-Gemeinde Albergaria-a-Velha rund 60 Kilometer südlich von Porto mehrere Häuser, Geschäfte und Fahrzeuge. Der Rauch habe den Himmel der Regionalhauptstadt Aveiro und anderer Gemeinden dieser Küstenregion verdunkelt, schrieb das Blatt. Die Bürger wurden aufgerufen, zu Hause zu bleiben und möglichst wenig Wasser zu konsumieren.
Mehrere Autobahnen und auch einige Landstrassen wurden teilweise gesperrt. Der Zugverkehr wurde erheblich gestört. «Die Lage ist nicht ausser Kontrolle, aber sie ist kompliziert», sagte der Chef des Zivilschutzes (ANEPC), André Fernandes, vor Journalisten. Bei den Löscharbeiten komme man den Umständen entsprechend gut voran. Rund 70 Menschen seien in verschiedenen Gebieten in Sicherheit gebracht worden.
Die Brände in Aveiro waren laut Behörden alle am Sonntagabend ausgebrochen. Die Ursachen blieben zunächst unbekannt. Auch in anderen Regionen Portugals gab es zum Teil grössere Waldbrände, darunter in Castelo Branco nahe der Grenze zu Spanien im Osten des Landes. Der Zivilschutz rief aufgrund der ungünstigen Witterungsbedingungen bis Dienstagabend für das gesamte Festland eine Waldbrandwarnung aus.
Bislang war Portugal in diesem Jahr von grösseren Waldbränden weitgehend verschont geblieben. Bis zum 31. August waren nach amtlichen Angaben nur gut 10.000 Hektar Natur in Mitleidenschaft gezogen worden. Das sei der niedrigste Wert für den Zeitraum Januar bis August seit 2014, hiess es. (sda/dpa)