«Eine Abfolge geplanter Befehle» hat laut der amerikanischen Weltraumagentur NASA dazu geführt, dass sich die Antenne der Voyager-2-Sonde um zwei Grad von der Erde weggedreht hat. In der Folge brach der Kontakt ab. Doch schon Mitte Oktober solle sich die Antenne automatisch neu ausrichten, dann wäre der Kontakt wieder hergestellt, hofft die NASA.
Die Nachricht dürfte dennoch viele beunruhigen, denn die weiterhin aktiven Sonden Voyager 1 und Voyager 2 gelten als einer der grössten Erfolge der Raumfahrt. Beide waren 1977 im Abstand von nur zwei Wochen gestartet. Seitdem gleiten sie durch den Weltraum. Ursprünglich hatten die beiden Sonden lediglich Jupiter und Saturn erforschen sollen. Doch diese Mission war nach wenigen Jahren abgeschlossen und die NASA erweiterte die geplanten Aufgaben.
Mittlerweile haben die Sonden längst die Heliosphäre verlassen und sind in den interstellaren Raum vorgedrungen. Trotz der enormen Entfernung – Voyager 2 ist etwa 20 Milliarden Kilometer entfernt (über 130-fache Entfernung zwischen Erde und Sonne), Voyager 1 ist 24 Milliarden Kilometer entfernt – hält die NASA weiterhin zu beiden erfolgreich Kontakt.
Die riesige Entfernung sorgt aber auch dafür, dass die Antennen für die Kommunikation sehr exakt ausgerichtet werden müssen. Schon die kleinsten Abweichungen potenzieren sich durch die grosse Entfernung. Die nun vermutete Fehlausrichtung von zwei Grad dürfte also rechnerisch dafür sorgen, dass die Antenne um 700 Millionen Kilometer an der Erde vorbeizielt, was fast der Entfernung zwischen Sonne und Jupiter (etwa 780 Millionen Kilometer) entspricht. Zwar wird Voyager 2 sicherlich nicht absolut exakt ausgerichtet sein müssen – schliesslich wird das Funksignal einen gewissen Abstrahlwinkel aufweisen –, zwei Grad sind aber offensichtlich bereits zu viel.
Allerdings sei Voyager 2 so programmiert, dass sie mehrere Male im Jahr ihre Position neu zur Erde ausrichtet, damit die Kommunikation gewährleistet ist. Die nächste Neuausrichtung sei für den 15. Oktober geplant, heisst es. Allerdings wird man vermutlich frühestens zwei Tage später wissen, ob die Kommunikation in beide Richtungen fehlerfrei funktioniert – denn das Funksignal benötigt für den Weg über 18 Stunden. Bis man eine Antwort erhält, vergeht also über ein Tag.
(t-online, jnm)
Aber mal eine Frage als Laie, unbelastet von Detailkenntnissen.
Würde eine Empfangsstation auf dem Mond die notwendige Präzision noch reduzieren?