«Pilot ruft Polizei, um zahlreiche Passagiere aus dem Flugzeug zu befreien», stand am Dienstag, 31. Mai 2022 in der britischen Boulevardzeitung Daily Mail. Es war nur eine Meldung von vielen, die das Chaos an Flughäfen des Vereinigten Königreichs beschreibt, das dort gerade herrscht. Aber diese Meldung beschrieb es ziemlich eindrücklich.
Aber von Anfang an: Bereits Tage vor jenem Dienstag kam es an grossen Flughäfen wie Manchester, Dublin und London zu riesigen Warteschlangen vor dem Check-in, bei den Gepäckaufgaben und Sicherheitskontrollen. Reisende warteten teils zwischen drei bis sieben Stunden, bis sie ihr Gate erreichten. Hunderte von Passagieren schafften es deshalb nicht pünktlich auf ihren Flieger. Die Bilder sind ein eindrückliches Zeugnis dieses Chaos-Wochenendes:
Dublin Airport yesterday. pic.twitter.com/mCXASNXVPm
— Harry Mungin (@mungin_harry) May 30, 2022
3 hours of queuing to this point. Garda called in now to man the doors. Just witnessed a stampede. I saw more order during the evacuation of Kabul last August. Get a grip down here please. Is anyone in charge??!...anyone?! #DublinAirport pic.twitter.com/gLV7kZgSpP
— RMAC (@mccurry_ralph) May 29, 2022
Dublin airport at 4.30am this morning. Have to say staff were amazing, 45minutes from joining queue outside to getting through security! #DublinAirport pic.twitter.com/bhixtsSrGl
— David Honeyford MLA (@dhoneyford) June 3, 2022
"Holidaymakers to the Southwest. Thousands of 'em." #bristolairport pic.twitter.com/R3Lf7HaPVN
— Paul Trueman (@paulwtrueman) May 30, 2022
This is Dublin Airport this morning. This is madness. Where is @EamonRyan or @1Hildegarde this has to stop we are the laughing stock of the travelling world. pic.twitter.com/EArcJ64pKs
— Senator G Craughwell (@GCraughwell) May 29, 2022
Eine Reisegruppe, die von Manchester nach Teneriffa reisen wollte, bekam Wind von dem herrschenden Reisechaos, welches sich in den vergangenen Tagen an britischen und irischen Flughäfen abspielte. Sie planten fürs Check-in sowie für die Gepäckabgabe und Sicherheitskontrollen genügend Zeit ein.
Alle Passagiere schafften es auf den Flieger. Diese Hürde war also gemeistert. Die Ferien können losgehen! Eigentlich.
Doch dann kam da noch etwas dazwischen. Denn im Flieger ging die Warterei weiter. Rund drei Stunden mussten die Passagiere mitten auf dem Rollfeld ausharren – ohne dass sich das Flugzeug nur einen Millimeter bewegte.
Und dann verschwand plötzlich auch noch die ganze Besatzungscrew.
Durch die Sprechanlage erfuhren die Reisenden, dass ihr Flug möglicherweise gestrichen werde. Grund: Das Bodenpersonal habe zu viel Zeit benötigt, um das Gepäck zu verladen. Die Besatzungscrew hatte das Flugzeug mittlerweile verlassen. Nur noch der Pilot und die Passagiere sassen auf ihren Stühlen. Damit die Passagiere das Flugzeug verlassen konnten, kontaktierte dieser die Polizei. Die Reisegruppe wartete daraufhin weitere drei Stunden, bis die Polizei sie aus dem Flieger «befreite».
Nicht nur für die «Daily Mail» war das eine grosse Story. Denn sie zeigt das ganze Ausmass des Reisechaos.
Für die Reisenden blieb Teneriffa erst mal ein Traum – aber immerhin nur für eine Nacht. Der Flug wurde auf den nächsten Tag verschoben und die Reisenden erhielten eine Hotelübernachtung als Entschädigung.
Doch das Problem wird sich in den kommenden Wochen wohl noch verschärfen. Die Hochsaison ist noch gar nicht angelaufen.
Dies ist auch Ryanair-Chef Michael O'Leary bewusst. Für ihn ist deshalb klar: Es braucht nun schnellstmöglich eine Lösung. Der irische Geschäftsmann hat auch schon einen Vorschlag, wie man das Chaos bewältigen könnte: mit britischen Streitkräften.
Statt den Flughafen und die Fluggesellschaften zu kritisieren, könnte die Regierung die Armee aufbieten, schlägt O'Leary vor. Die Soldaten könnten an Wochenenden an diversen Flughäfen aushelfen. «Die Armee hinzuzuziehen, wie sie es an vielen anderen europäischen Flughäfen tut, würde die Flughäfen auf einen Schlag entlasten.»
Dabei rät der Chef der Billigfluggesellschaft nicht zu einer einmaligen Aktion, sondern gleich einem Einsatz von mehreren Monaten. Ideal sei es, wenn die Soldaten dem Flugpersonal bis Ende der Sommerferien im September unter die Arme greifen könnten.
Beim britischen Verkehrsministerium stösst sein Vorschlag auf wenig fruchtbaren Boden: «Es ist Sache der Betreiber, sicherzustellen, dass Flughäfen und Fluggesellschaften angemessen mit Personal ausgestattet sind.»
Nicht abgeneigt von der Idee ist die Verkehrssprecherin Sarah Olney: «Die chaotischen Szenen an den Flughäfen waren eine komplette Katastrophe. Die Armee einzubeziehen, um die Dinge wieder in Gang zu bringen, wäre daher eine gute Idee.» Das letzte Wort ist bestimmt noch nicht gesprochen.
(cst)
Cpt. Jeppesen
Keine Sorge, Bojo hat nun einen neuen Plan und will eine Wirtschaftsunion mit Polen und der Ukraine bilden, wobei GB natürlich im Lead ist. Ich sag nur Pint und Unzen.
Der Sommer wird lustig, ich hol schon mal das Popcorn.
c_meier
sie wollten ja um jeden Preis no deal und no visa.. 🙈🙊
Sandlerkönig Eberhard