Als Willow 2018 mit 14 Jahren starb, war es das Ende einer Ära und das deutlichste Eingeständnis der eigenen Sterblichkeit: Willow war der letzte Corgi aus der Zucht von Queen Elizabeth II. und letzter Nachkomme von Susan, dem Hund, den sie zum 18. Geburtstag bekommen hatte.
Die Queen züchtete fast so lange Hunde, wie sie Königin war. Dass sie den Vierbeiner wegen einer Krebserkrankung einschläfern lassen musste, habe sie deshalb besonders traurig gemacht, hiess es aus dem Königshaus. Er wurde wie viele andere Hunde auf dem Anwesen von Sandringham House bestattet, den Grabstein gestaltete Elisabeth selbst.
Königin blieb sie bis zu ihrem Tod, das Züchten hatte sie vor Jahren aufgegeben – auch aus Liebe zu den Tieren. Die Queen wollte demnach nicht, dass die Tiere zu Waisen werden, wenn sie stirbt, verriet sie laut «Independent» 2015 einem Pferdetrainer. Eine Rolle gespielt haben soll aber auch die Sorge, über ungestüme Welpen zu stürzen, berichtete die «Daily Mail». Doch konsequent war die Königsfamilie nicht.
Die Briten wurden im Februar mit einem Schmunzeln daran erinnert, dass die Queen, die im Laufe ihres Lebens mehr als 30 Corgis hielt, nicht ohne Hunde leben kann. Als Her Majesty zur Vorbereitung des Thronjubiläums für Aufnahmen Karten von Kindern sichtete, sprang plötzlich ein Dackel-Corgi-Mix ins Bild, ein sogenannter Dorgi. Die Queen liess sich gerne stören und beugte sich zu Candy runter: «Und woher kommst du? Ich weiss, was du willst.»
WATCH: The Queen’s filming session in the Oak Room at Windsor Castle is momentarily interrupted by Candy, her daschund/corgi cross 🐕 Queen says: “Where did you come from? I know what you want?” pic.twitter.com/yrXU5QJD91— Chris Ship (@chrisshipitv) February 4, 2022
Auch ohne selbst noch zu züchten, hatte es weiter vierbeinigen Zuwachs im Haus Windsor gegeben. Daran war auch Prinz Andrew beteiligt: Als es Prinz Philipp († 99) immer schlechter ging, schenkte er seiner Mutter im Frühjahr 2021 zur Aufheiterung Fergus und Muick. Fergus starb aber kurz nach dem Tod von Prinz Philip an einem Herzfehler. Zum 95. Geburtstag im Juni 2021 erhielt die Königin aber von Andrew und seinen Töchtern noch einmal einen Corgi. Dessen Name ist nicht bekannt.
Zuletzt lebten er, Candy, Muick und Lissy bei der Königin. Corgis, die spitzohrigen walisischen Hütehunde, sind so untrennbar mit der Königin verbunden, dass zum Thronjubiläum auch 19 überdimensionale bunte Exemplare in London aufgestellt wurden. Und als für die Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 in London ein Spot gedreht wurde, wirkten mit: «James Bond»-Darsteller Daniel Craig, die Queen und Willow mit Artgenossin «Holly».
Wenn die Königin reiste, dann meist in Gesellschaft ihrer Hunden: Sie fuhren mit ins Ausland, sie sassen auf ihrem Schoss. Und sie wurden von der Queen persönlich gefüttert, hiess es immer wieder. Manchmal auch auf eher art-untypische Weise: Es soll auch ab und an Rosinenbrötchen mit Marmelade gegeben haben.
Schlafstätte ist ein eigenes geräumiges Schlafzimmer in erhöhten Weidenbetten, in dem Laken jeden Tag gewechselt werden, heisst es. Allerdings ranken sich um die Hunde der Königin auch Legenden. Überliefert ist dagegen, dass die Königsfamilie in den 60er-Jahren von einem Politiker zum Aufstellen eines «Achtung Hunde»-Schild aufgefordert wurde, als ein Corgi einen Briefträger gebissen hatte.
Was jetzt aus den Hunden wird, ist noch nicht bekannt. Ingrid Seward, Autorin einer Biografie über die Queen und Expertin für das Königshaus, sagte «Newsweek», dass sie wohl in der Familie bleiben werden: Wahrscheinlich bei Andrew, weil er ihr ja zuletzt noch Hunde geschenkt habe. (t-online, law)
Als Ex und bald wieder Hundebesitzer kann ich da ein Lied davon singen.
Aber nu- ihre Liebe zu Pferden und Hunden sind einer der Gründe wieso ich sie ins Herz schloss