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Russland: Erdbeben mit Magnitude 7,4 erschüttert Pazifikregion

Das Epizentrum des Erdbebens liegt vor der Kamtschatka-Halbinsel.
Das Epizentrum des Erdbebens liegt vor der Kamtschatka-Halbinsel.screenshot: usgs.gov

Russland: Erdbeben mit Magnitude 7,4 erschüttert Pazifikregion

Ein starkes Erdbeben erschüttert Kamtschatka. Die Erschütterung ist bis in Städte zu spüren, eine Tsunamiwarnung wird ausgelöst – und dann wieder aufgehoben.
13.09.2025, 10:1113.09.2025, 10:11
Ellen Ivits / t-online
Ein Artikel von
t-online

Ein starkes Erdbeben hat am Samstag den Osten der russischen Halbinsel Kamtschatka erschüttert. Nach Angaben der US-Erdbebenbehörde USGS hatte das Beben eine Magnitude von 7,4. Das Epizentrum befand sich rund 111 Kilometer östlich der Stadt Petropawlowsk-Kamtschatski, die an der Pazifikküste liegt.

Der Erdstoss ereignete sich um 13.37 Uhr Ortszeit. Die Tiefe des Bebens wurde von der USGS mit 39,5 Kilometern angegeben. Andere Institute, darunter das österreichische ZAMG (AT) und das Pacific Tsunami Warning Center (PT), berichten von einer geringeren Tiefe von etwa zehn Kilometern sowie leicht abweichenden Magnitudenwerten von 7,5 beziehungsweise 7,7 – diese Unterschiede sind bei starken Beben üblich.

Keine Schäden gemeldet – Tsunamiwarnung aufgehoben

Bislang gibt es keine Berichte über Verletzte oder grössere Sachschäden infolge des Erdbebens. Das Pazifische Tsunami-Warnzentrum hatte zunächst eine Tsunami-Gefahr gemeldet. Diese betraf unter anderem die Aleuten-Inseln, wo mit Wellenhöhen von bis zu 60 Zentimetern gerechnet wurde. Für den Ust-Kamtschatsky-Bezirk wurden Wellen von etwa 40 Zentimetern erwartet, während in Petropawlowsk-Kamtschatski selbst lediglich kleinere Ausschläge von rund 15 Zentimetern prognostiziert wurden. Die Warnung wurde wenig später wieder aufgehoben.

Auch die Japan Meteorological Agency warnte kurzzeitig vor möglichen leichten Änderungen des Meeresspiegels entlang der Küsten, bewertete das Risiko aber als gering, sodass keine grösseren Schäden erwartet werden.

Geologische Ursache des Erdbebens vor Kamtschatka

Im vergangenen Juli hatte eines der schwersten jemals aufgezeichneten Erdbeben die Ostküste Russlands getroffen und bis zu vier Meter hohe Tsunamiwellen im Pazifikraum ausgelöst.

Nach dem Beben der Stärke 8,8 vor der Küste von Kamtschatka riefen die Behörden in zahlreichen Ländern Tsunami-Warnungen aus. In Japan wurden damals fast zwei Millionen Menschen aufgerufen, in höher gelegene Gebiete zu fliehen. Das Beben und die Tsunamis verliefen aber weitestgehend glimpflich.

Die Subduktionszone bei Kamtschatka ist eine der aktivsten tektonischen Zonen der Erde. Hier taucht die Pazifische Platte unter die Okhotsk-Platte ab, die wiederum Teil eines grösseren Tektonik-Komplexes ist. Dabei entstehen enorme Spannungen an der Bruchfläche (dem sogenannten Megathrust), besonders dort, wo die Plattenränder ineinander verhaken. Wenn sich diese Verhakelungen lösen, kommt es zu starken Erdbeben. Zu den schwersten zählt das Beben von 1952, das mit einer Stärke zwischen 8,8 und 9,0 zu den stärksten je gemessenen in Russland gehört und einen verheerenden Tsunami auslöste.

Quellen

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8 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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001243.3e08972a@apple
13.09.2025 11:26registriert Juli 2024
Auch die Erde mag den Kreml nicht…
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8
«China unterschätzt den Widerstand des Westens»
TACO-Trump verliert den Handelskrieg gegen China und muss fürchten, dass der Supreme Court seine Zollpolitik für verfassungswidrig erklärt. Was das für Folgen für den Westen hat, erläutert Henrietta Levin, China-Expertin beim Center for Strategic & International Studies.
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