Die sibirische Region Jakutien (Republik Sacha) kämpft derzeit mit schweren Waldbränden. Mehr als 2000 Feuerwehrleute sind im Einsatz. Es gebe derzeit mehr als 190 Brände auf einer Fläche von 697'000 Hektar, die bekämpft würden. Zum Vergleich: Der Kanton Graubünden ist etwa 710'000 Hektar gross.
The western part of Yakutia on fire 🔥 #Siberia Praying for rainfalls! pic.twitter.com/Q86ncV4hhS
— Bolot Bochkarev (@yakutia) July 18, 2021
Der ehemalige Journalist Bolot Bochkarev wohnt in Jakutsk, der Hauptstadt der Republik Sacha. Er betreibt von dort aus Abenteuerreisen in die abgelegenen Regionen Russlands.
Auf Twitter teilte er einige Eindrücke von den Waldbränden. Folgendes Video entstand etwa während einer Flussfahrt zum UNESCO-Welterbe Lenafelsen in Ostsibirien.
Terrible wildfires in Yakutia #Siberia. It's along the Lena River yesterday during the Lena Pillars cruise. pic.twitter.com/cYdtGpxz4w
— Bolot Bochkarev (@yakutia) July 9, 2021
Die Waldbrände bedrohen aber nicht nur die Natur, sondern auch etwa die wichtige Fernstrasse R504 Kolyma. Früher nannte man sie die Strasse der Knochen, weil beim Bau Gulag-Insassen eingesetzt wurden, von denen viele dabei ums Leben kamen.
The Kolyma road on fire. It's around the Aldan River on the way to Khandyga.
— Bolot Bochkarev (@yakutia) June 30, 2021
Check forest fire map: https://t.co/HGO1bE6TJF pic.twitter.com/oqoaT7TDFb
Ebenfalls aus Jakutsk stammt der Fotograf Ivan Nikiforov. Er meldete sich freiwillig zur Bekämpfung der Brände im Bezirk Gorny. Dabei entstanden auch einige eindrückliche Bilder, die er in einem Twitter-Thread teilte.
Sein Fazit fiel ernüchternd aus: Er könne nicht sagen, dass man die Brände erfolgreich bekämpft habe. Für jedes Feuer, das gelöscht wurde, kam an anderer Stelle ein neues dazu. Trotzdem habe er aber sein Bestes gegeben.
Все, я вернулся. Не могу сказать, что успешно потушили пожары. Огня слишком много, и каждая ликвидация огня заканчивалась его прорывом в других местах. Но тем не менее, мы сделали все что смогли.
— Старик и твиттер (@mienekiene) July 18, 2021
Это мы. Без сна и еды. У кого то даже спальника не было. pic.twitter.com/KueaR7OmL3
Mehr als 60 Dörfer und die Stadt Jakutsk in der besonders betroffenen Region Jakutien litten derweil unter dem Qualm, teilten die Behörden am Montag mit. Das waren noch einmal mehr als am Sonntag.
#saveyakutia #Save_Yakutia
— #SAVEYAKUTIA (@whopedb) July 18, 2021
(фотка сделана 18.07.2021 в 21 часов)
Это столица Якутии. Город Якутск.
На данное время пожар от нас в ~150км от нас.
Представьте каково людям у которых пожар в 10км🤠
Там около них пепел летает😊
А у нас все в порядке✋🏻✋🏻✋🏻 pic.twitter.com/uVsWOKbggd
Rauch sei nun auch wegen ungünstiger Winde in die weiter östlich gelegenen Gebiete gezogen, warnte der Zivilschutz der Region Chabarowsk am Pazifik. Die Bewohner sollten Schutzmasken tragen, wenn sie das Haus verlassen. Türen und Fenster sollten abgedichtet werden.
Неужели так будет каждый год???? Если вообще что-то останется. Мы задыхаемся, мы просто медленно умираем. #Save_Yakutia @AisenNikolaev pic.twitter.com/hLbWprZa40
— ДИОбет🐥 (@chogiwaa_shwl) July 18, 2021
Jedes Jahr stehen im flächenmässig grössten Land der Erde mit seinem für das Klima wichtigen Taiga-Waldgürtel riesige Baumbestände in Flammen. Dem russischen Notfallministerium zufolge gibt es dieses Jahr etwas weniger Brände als 2020.
Während einige Regionen auf Regen warten, haben andere Gebiete Russlands mit zu viel Wasser zu kämpfen: In der Region Chabarowsk nahe der Grenze zu China wurden laut Behörden am Samstag mehr als 100 Menschen zweier Dörfer in Sicherheit gebracht, weil ein Fluss über die Ufer trat. Das Wasser gehe mittlerweile wieder zurück. (jaw/sda/dpa)