Mehr als die Hälfte junger Russinnen und Russen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren würde einer Umfrage zufolge am liebsten auswandern. Das ist ein Rekordwert seit zehn Jahren, wie das Meinungsforschungsinstitut Lewada am Dienstag mitteilte.
Der repräsentativen Umfrage zufolge geben die meisten Befragten als Grund für den Auswanderungswunsch an, dass sie vor allem ihren Kindern eine würdige Zukunft ermöglichen wollten.
Die Teilnehmenden nannten unter anderem die miese wirtschaftliche Lage, die medizinische Versorgung und die politische Situation. Viele russische Jugendliche gelten als hervorragend ausgebildet. Sie beklagen der Lewada-Umfrage zufolge aber auch, dass es in ihrer Heimat keine Entwicklungschancen gebe.
Experten erklären den Anstieg mit der Unzufriedenheit junger Russen, die sich um die Entwicklung in ihrem Land sorgen. Bei Massenprotesten im Sommer in Moskau hatten auch besonders viele Jugendliche gegen Behördenwillkür, Polizeigewalt und eine zunehmende Einschränkung persönlicher Freiheiten demonstriert.
Über alle Altersklassen hinweg lag der Anteil der Auswanderungswilligen bei 21 Prozent, sechs Punkte mehr als im Mai. Die Regierung unter Präsident Wladimir Putin sieht sich bisweilen Vorwürfen ausgesetzt, dass sich eine korrupte Machtelite einen Staat nach ihrer eigenen Vorstellung zimmere – ohne Rücksicht auf Andersdenkende. (sda/dpa)
Jedes Jahr sterben ca. 2000 junge Russen an der Folge von Misshandlung im Militärdienst. (Anna Politkowskaja "in Putins Russland")
Eigentlich müssten wir, unserer Logik zufolge, allen männlichen jungen Russen Asyl gewähren. So wie wir es bei den männlichen Eritreern machen.
Psst...niemandem sagen.