International
Russland

Chabarowsk: Neue Proteste im Osten Russlands

Neue Proteste im Osten Russlands

17.10.2020, 10:59
Mehr «International»
Die Polizei verhaftet einen Demonstranten w
Demonstrationen in ChabarowskBild: sda

Trotz der jüngsten Polizeigewalt haben im äussersten Osten Russlands wieder Hunderte Menschen gegen die Inhaftierung des ehemaligen Gouverneurs der Region Chabarowsk demonstriert. Sie zogen am Samstag mit Plakaten und Transparenten durch die Stadt Chabarowsk an der Grenze zu China, wie auf Fotos und Videos im Kurznachrichtendienst Twitter zu sehen war.

Berichte über Festnahmen gab es zunächst keine. Vor einer Woche hatten Sicherheitskräfte erstmals die Proteste gewaltsam aufgelöst. Etwa 40 Menschen wurden festgenommen. Es gab Verletzte.

Der frühere Gouverneur Sergej Furgal sitzt seit Anfang Juli in Haft. Gegen ihn wird wegen Beteiligung an Auftragsmorden vor rund 15 Jahren ermittelt. Der 50-Jährige bestritt die Vorwürfe. Seit seiner Festnahme kommt es regelmässig zu Protesten - am Samstag war es russischen Medien zufolge die bereits 99. Aktion zur Unterstützung des Politikers, der der Liberaldemokratischen Partei (LDPR) des Ultranationalisten Wladimir Schirinowski angehört.

Die Demonstranten wenden sich dabei auch gegen den aus ihrer Sicht zu grossen Einfluss der Hauptstadt Moskau auf die gut 6000 Kilometer entfernte Region nahe der Pazifikküste. Zu sehen war bei Twitter, wie ein Porträt von Kremlchef Wladimir Putin auf dem Boden lag und Demonstranten ihrer Schuhe wie auf einem Abtreter darauf abtraten.

Die Stadtverwaltung sprach von 500 Teilnehmern, Beobachter gingen aber von weit mehr als 1000 aus. Bei dem Protestmarsch sei ein Auto in die Menge gefahren, berichtete die lokale Nachrichtenseite DVHab.ru. Dabei sei aber niemand verletzt worden. (aeg/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
twint icon
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
0 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Israel will Irans Revolutionsgarden auf Terrorlisten sehen: Was das bedeutet
Nach dem Angriff der Revolutionsgarden auf Israel setzt sich der jüdische Staat dafür ein, dass die Eliteeinheiten der Islamischen Republik Iran als Terrororganisation eingestuft werden. Bislang sträubte sich der Westen dagegen.

«Der Iran muss jetzt gestoppt werden – bevor es zu spät ist», sagte der israelische Aussenminister Israel Katz am Dienstag auf der Plattform X. Er rief dazu auf, Sanktionen gegen das iranische Raketenprogramm zu ergreifen sowie die Revolutionsgarden der Islamischen Republik zur Terrororganisation zu erklären.

Zur Story