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Russland

Skigebiet in Nordkorea: Nun kommen die russischen Touristen

FILE - A mother and her daughter take a rest on the slopes at the Masik Pass ski resort in North Korea on Jan. 28, 2018. Russian tourists going on a ski trip will be the first international travelers  ...
Herrliches Skiwetter in Nordkorea, 28. Januar 2018.Bild: keystone

Russen machen jetzt Skiferien in Nordkorea – diese drei Dinge gefallen ihnen besonders gut

Im Zuge der Corona-Massnahmen schloss Nordkorea für Touristen die Türen. Im Februar durfte nun eine russische Reisegruppe erstmals wieder ins Land.
29.02.2024, 08:53
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Russischen Touristinnen bleibt zurzeit vieles verwehrt. Sanktionen aufgrund des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine machen Reisen in westliche Länder schwierig. Eine russische Reisegruppe wich darum auf eine ungewöhnliche Feriendestination aus: Nordkorea.

Die etwa 100 Russinnen und Russen gehören zu den ersten Touristen, die das isolierte Land seit der Coronapandemie besuchen. Nordkorea hat den einheimischen Tourismus streng reguliert, Individualtourismus gibt es nicht und Gruppen werden Aufpasser zur Seite gestellt.

Am 9. Februar war es so weit, ein Flugzeug der staatlichen Fluggesellschaft Air Koryo – die als schlechteste Airline der Welt gilt – landete aus Wladiwostok kommend in der nordkoreanischen Hauptstadt Pjöngjang. Der viertägige Spass kostete pro Person umgerechnet etwa 650 Franken, wie CNN schreibt. Das Reiseprogramm beinhaltete:

Kim-Bronzestatuen

epa10926888 A handout photo made available by the Russian Foreign Ministry press service shows the bronze statues of the late North Korean leaders Kim Il Sung and Kim Jong Il at Mansu Hill Grand Monum ...
Letztes Jahr kam auch der russische Aussenminister Lawrow in den Genuss dieses Anblicks.Bild: keystone

Begleitet von Reiseführern und Übersetzern machte sich die russische Reisegruppe zuerst auf zu der Sehenswürdigkeit in Pjöngjang schlechthin. Sie durften das Grossmonument Mansudae bestaunen, mit zwei übergrossen Bronzestatuen von Kim Il Sung und Kim Jong Il.

In Russland gibt es noch etwa 6000 Lenin-Statuen. Die sind zwar nicht so gross wie die Bronzestatuen in Pjöngjang, doch dürfte den Russinnen und Russen der Anblick «grosser Führer» bekannt sein.

Schülerpalast Mangyongdae

NORTH KOREA - CHOLLIMA STATUE IN MANGYONGDAE CHILDREN S PALACE - PYONGYANG Chollima statue in Mangyongdae children s palace, Pyongan Province, Pyongyang, North Korea. PYONGYANG PYONGAN PROVINCE NORTH  ...
Vor dem Schülerpalast steht der «Wagen der Freude». Die Skulptur stellt einen Streitwagen mit elf Kindern dar, der von zwei geflügelten Pferden gezogen wird.Bild: www.imago-images.de

Die Aufpasser führten die Reisegruppe als Nächstes zum Schülerpalast Mangyongdae an der Auffahrt zur Strasse der Heroischen Jugend. Es handelt sich hierbei um eine öffentliche Erziehungs- und Bildungseinrichtung, wo Kinder nachmittags an Musikinstrumenten üben, Fremdsprachen lernen und Sport treiben können. CNN zitiert eine Russin, die dabei war:

«Etwa 200 Kinder – wir haben sie gezählt (!) – hatten ein einstündiges Konzert extra für uns einstudiert. Und wir waren nur 97 Personen.»

Das sah wohl ähnlich aus wie am 14. Februar zum Geburtstag von Kim Jong Il:

Skispass in Masik-Ryong

Ganze drei Tage durften die Russinnen und Russen schliesslich im einzigen nordkoreanischen Skiresort verbringen. Es wurde zum Jahreswechsel 2013/2014 eröffnet und befindet sich auf einer Höhe von 768 bis 1360 m ü. M.

North Korean leader Kim Jong Un visits the newly built ski resort in the Masik Pass region, in this undated photo released by North Korea's Korean Central News Agency (KCNA) in Pyongyang on Decem ...
Der nordkoreanische Führer Kim Jong Un überzeugte sich am 31. Dezember 2013 höchstpersönlich von der Qualität des Skiresorts.

Die Anlage mit drei (in Zahlen: 3) Skiliften und einem «Luxushotel» richtet sich weniger an die von Armut gebeutelte nordkoreanische Bevölkerung als an ausländische Touristen.

Der nächste russische Skiausflug zu den menschenleeren Pisten ist bereits für März dieses Jahres geplant.

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51 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Sebastianus
27.02.2024 19:29registriert Dezember 2023
Solange die Russen nicht in die Schweiz kommen zum Skifahren stört mich das nicht.
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Döner macht schöner
27.02.2024 19:13registriert Mai 2020
Also 100 Russen in Nordkorea in einem Jahr. Und wie viele Russen sind täglich in Ischgl oder St. Moritz anzutreffen? Oder wie viele fliegen via Istanbul oder Dubai den Flughafen Samedan an? Das wäre eher eine interessante Recherche.
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insert_brain_here
27.02.2024 19:27registriert Oktober 2019
Gehen die freiwillig oder ist das die letzte Warnung vor der Verbannung nach Sibirien?
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Mehrere ausländische Touristen in Afghanistan getötet

Die Zahl der Toten nach einem Angriff in Afghanistan ist auf sechs gestiegen, unter ihnen drei spanische Touristen. Zwei weitere Afghanen seien ihren Verletzungen erlegen, teilte das Innenministerium der regierenden Taliban am Samstag mit. Die Zahl der Toten nach dem Angriff sei damit auf sechs gestiegen. Es habe zudem weitere Festnahmen gegeben – sieben Personen seien in Gewahrsam. Zunächst reklamierte keine Gruppe die Attacke für sich.

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