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Nach Abschüssen durch die Ukraine: Russland lässt A50-Aufklärer am Boden

Russisches Aufklärungsflugzeug A50, Quelle: Mil.ru, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=108384401
Ein russisches Aufklärungsflugzeug vom Typ A50U.Bild: Mil.ru / Wikimedia CC BY 4.0

Nach Abschüssen durch die Ukraine: Russland lässt A50-Aufklärer am Boden

02.03.2024, 15:0402.03.2024, 16:07
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Nach dem zweiten Abschuss eines russischen Aufklärungsflugzeugs vom Typ Berijew A-50 innerhalb kurzer Zeit bleiben die Maschinen nach britischen Informationen vorerst am Boden. Dies werde vermutlich andauern, bis die Gründe für den Verlust geklärt sowie die Gefahr durch die ukrainische Flugabwehr für die Flugzeuge verringert werden könne, teilte das britische Verteidigungsministerium am Samstag mit.

Warum ist das wichtig?

«Der Verlust dieser Fähigkeit zur täglichen Führung und Kontrolle der russischen Luftoperationen führt höchstwahrscheinlich zu einer erheblichen Verschlechterung des Situationsbewusstseins der Flugbesatzungen», hiess es in London weiter. «Dies ist eine Fähigkeitslücke, die sich Russland im umkämpften Luftraum der Ost- und Südukraine kaum leisten kann.»

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte vor einer Woche gesagt, der Abschuss des Aufklärungsflugzeugs über Südrussland sei das Ergebnis der «Zusammenarbeit mit Partnern» gewesen. Bereits Mitte Januar hatte die Ukraine eines der Frühwarnaufklärungsflugzeuge abgeschossen, die mit teurer Elektronik gespickt und mit speziell ausgebildeten Experten besetzt sind.

Um die von den A-50 hinterlassene Lücke zu schliessen, werde Russland vermutlich andere Flugzeuge alternativ nutzen und mehr Risiko eingehen müssen, um die notwendige Luftunterstützung für die Bodentruppen in der Ukraine zu bieten, teilte das britische Ministerium weiter mit. Sobald die Maschinen wieder eingesetzt werden, werde sich die Belastung von Material und Personal verstärken, da die Flotte überlastet sei. Womöglich werde Russland versuchen, ausgemusterte A-50-Teile wieder zu benutzen.

Das britische Verteidigungsministerium veröffentlicht seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor gut zwei Jahren täglich Informationen zum Kriegsverlauf. Moskau wirft London Desinformation vor.

(dsc/sda/dpa)

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14 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Callao
02.03.2024 17:49registriert April 2020
Schritt für Schritt den Russen ihre Fähigkeiten verringern. Weiter so, tapfere Ukraine!
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Ichsagstrotzdem
02.03.2024 19:04registriert Juni 2016
Russland besitzt noch 6 solcher Maschinen, allerdings technisch nicht auf dem allerneuesten Stand. Ein 24h Aufklärungsdienst wird zunehmends schwieriger, da für eine Triangulation zwei Maschinen ständig in der Luft sein müssen.
Schmerzhafter dürfte jedoch der Verlust der Besatzung sein. Es braucht Experten, deren Anzahl ist selbst für Russland begrenzt.
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desarts
02.03.2024 20:22registriert August 2022
"Moskau wirft London Desinformation vor."

🙈
Hahaha
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