Die in russischer Gefangenschaft zu Tode gekommene ukrainische Journalistin Viktoria Roschtschyna ist dort gefoltert worden. Der kürzlich in die Heimat rückgeführten Leiche fehlten zudem mehrere Organe.
Dies geht aus einer Untersuchung hervor, die von dem Kollektiv Forbidden Stories koordiniert und am Dienstag veröffentlicht wurde. Für ihre lebensgefährlichen Einsätze wurde Wiktorija Roschtschyna 2022 von der International Women's Media Foundation mit einem Preis ausgezeichnet.
Die damals 26-jährige Wiktorija Roschtschyna war im August 2023 verschwunden, nachdem sie im Rahmen ihrer journalistischen Arbeit in die von Russland besetzten Gebiete in der ukrainischen Region Saporischschja gereist war. Für ukrainische Journalisten ist es äusserst selten und gefährlich, in die von russischen Streitkräften kontrollierten Gebiete des Landes zu reisen.
Russland hatte Wiktorija Roschtschynas Inhaftierung erstmals im April 2024 bestätigt, und sie war im September desselben Jahres unter noch ungeklärten Umständen in der Haft gestorben.
Ihre sterblichen Überreste wurden Ende Februar in die Ukraine überführt, wie ukrainische Beamte letzte Woche mitteilten.
Laut einer gemeinsamen Untersuchung mehrerer Medien unter der Schirmherrschaft von Forbidden Stories deutet der Zustand ihrer Leiche darauf hin, dass sie gefoltert wurde.
«Die gerichtsmedizinische Untersuchung ergab zahlreiche Anzeichen von Folter und Misshandlung am Körper des Opfers», zitierte Forbidden Stories einen Beamten der ukrainischen Generalstaatsanwaltschaft.
Ihm zufolge hatte Wiktorija Roschtschyna unter anderem eine gebrochene Rippe, Verletzungen am Hals sowie «mögliche Spuren von Elektroschocks an ihren Füssen».
Einige ihrer Organe waren entnommen worden, so eine von Forbidden Stories zitierte, mit den Ermittlungen vertraute Quelle, die hinzufügte, dass ihre Augen, ihr Kehlkopf und Teile ihres Gehirns fehlten.
Forbidden Stories ist ein journalistisches Netzwerk, das Recherchen von bedrohten oder ermordeten Journalisten aufgreift und weiterführt. Es wurde 2017 von dem Dokumentarfilmer Laurent Richard in Paris gegründet. Anlass war der Anschlag auf «Charlie Hebdo» im Jahr 2015. Das Netzwerk ist eine gemeinnützige Organisation, die über Stiftungen und Spenden finanziert wird. (sda/blg/afp)
Solange die russen so wenig Gegenwind bekommen, machen sie einfach mit allen Gräueln weiter…
Das Leid, dass sie hatte, kann man sich gar nicht vorstellen...