International
Russland

Ukraine greift russischen Tanker im Mittelmeer an

Video: twitter/bayraktar_1love

Ukraine greift erstmals russischen Tanker im Mittelmeer an

19.12.2025, 13:0819.12.2025, 14:56

Die Ukraine hat gemäss eigenen Angaben zum ersten Mal einen Tanker der russischen Schattenflotte im Mittelmeer angegriffen. Ein Vertreter des ukrainischen Sicherheitsdienstes SBU sagte dies gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters.

Kiew spricht von einer «beispiellosen Spezialoperation» der sogenannten Spezialeinheit «Alfa». Dabei soll der Tanker «Qendil» erfolgreich mit Drohnen angegriffen worden sein. Dieser wurde offenbar schwer beschädigt. Ob sich zum Zeitpunkt des Angriffs Personen auf dem Schiff befanden, ist unklar. Wie der russische Kriegsblogger Alexander Newzorow unter Berufung auf russische Geheimdienstquellen berichtet, waren mehrere Mitglieder des russischen Militärgeheimdienstes GRU an Bord. Sieben Personen seien bei dem Angriff verletzt und zwei getötet worden, so Newzorow.

Zu den Getöteten soll sich dem Bericht zufolge auch der GRU-General Andrei Awerjanow befinden. Dieser leitete bis 2022 die berüchtigte Einheit 29155 beim GRU, die für zahlreiche Anschläge in Europa verantwortlich gemacht wird, unter anderem für den Giftanschlag auf den russischen Ex-Spion Sergej Skripal und dessen Tochter 2018. Awerjanow wird in Tschechien gesucht – wegen eines Anschlags auf ein Munitionsdepot im Jahr 2014. Für die Angaben Newzorows liegt bislang jedoch keine Bestätigung vor.

Der Tanker «Qendil» ist offenbar Teil der sogenannten russischen Schattenflotte. Dabei handelt es sich um Schiffe, welche Russland dazu verwendet, die westlichen Sanktionen auf Öltanker zu umgehen. Dabei werden die Schiffe nicht unter russischer Flagge gemeldet, sondern unter solchen aus Drittweltländern.

Ein Angriff der Ukraine auf einen russischen Tanker ist ein Novum. Zuvor wurden die meisten Angriffe im Schwarzen Meer durchgeführt. «Qendil» war offenbar auf dem Weg aus der indischen Hafenstadt Sikka nach Ost-Russland. Zum Zeitpunkt des Angriffs soll sich kein Rohöl an Bord befunden haben. (dab)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Das könnte dich auch noch interessieren:
Du hast uns was zu sagen?
Hast du einen relevanten Input oder hast du einen Fehler entdeckt? Du kannst uns dein Anliegen gerne via Formular übermitteln.
126 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Mulumbi
19.12.2025 13:27registriert April 2024
So werden Sanktionen umgesetzt, lieber Westen! Alle Tanker der Schattenflotte werden sie nicht zerstören können, aber das ist gar nicht nötig. Es reicht die Routen zu kontrollieren und allen Reedereien klar zu machen, dass sich dieses Risiko nicht mehr lohnt.
20717
Melden
Zum Kommentar
avatar
rburri68
19.12.2025 13:20registriert Juni 2017
Super sache, bitte mit allen Ruzzen-Tankern in allen Weltmeeren so vorgehen. Nur für die Umwelt natürlich eine Katastrophe.
14019
Melden
Zum Kommentar
avatar
Korrektorat
19.12.2025 13:16registriert Januar 2025
Kinematische Sanktionen…

Daumen hoch!

💪🏼👏🏼👍🏼
12416
Melden
Zum Kommentar
126
Nach Absturz mit libyschem General in der Türkei: Blackbox geborgen
Der Generalstabschef der libyschen Regierung in Tripolis, Mohammed al-Haddad, ist bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei ums Leben gekommen.
Nach dem Tod eines libyschen Generals bei einem Flugzeugabsturz in der Türkei haben die Behörden den Stimmenrekorder und den Flugdatenschreiber geborgen. Eine Untersuchung sei im Gange, um die Ursache des Absturzes «vollständig aufzuklären», sagte der türkische Innenminister Ali Yerlikaya am Mittwoch vor Journalisten in der Hauptstadt Ankara.
Zur Story