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Nawalnys Leiche in Stadt in Sibiriens sein – Berichte über blaue Flecken

Nawalnys Leiche soll in Stadt im Norden Sibiriens sein – Berichte über «blaue Flecken»

19.02.2024, 06:49
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Candles and photos of Russian opposition leader Alexei Navalny are placed near the Russian consulate in Frankfurt, Germany, Saturday, Feb. 17, 2024. Navalny, who crusaded against official corruption a ...
Kerzen und Fotos des russischen Oppositionsführers Alexej Nawalny werden in der Nähe des russischen Konsulats in Frankfurt aufgestellt.Bild: keystone

Die Leiche des in Haft ums Leben gekommenen Kremlkritikers Alexej Nawalny wird einem Medienbericht zufolge im Bezirkskrankenhaus der Stadt Salechard im hohen Norden Sibiriens aufbewahrt. Eine Obduktion habe zumindest bis Samstag noch nicht stattgefunden, berichtete die kremlkritische «Nowaja Gaseta Europa» am Sonntag unter Berufung auf eigene Informanten. Zudem soll der Körper des Toten blaue Flecken aufweisen.

Eine offizielle Bestätigung für diese Angaben gab es zunächst nicht. Die Angehörigen Nawalnys haben bisher keinen Zugang zum Leichnam des 47-Jährigen erhalten.

Salechard ist die Hauptstadt des Autonomen Kreises der Jamal-Nenzen. Das Straflager «Polarwolf», in dem Nawalny starb, liegt etwa 50 Kilometer Luftlinie nordwestlich davon – bereits jenseits des Polarkreises.

Der nach vielen Tagen in immer wieder angesetzter Einzelhaft körperlich geschwächte Nawalny war nach russischen Behördenangaben am Freitag bei einem Hofgang im Straflager bei eisigen Temperaturen zusammengebrochen. Wiederbelebungsversuche waren nach Angaben des Strafvollzugs erfolglos.

Menschenrechtler werfen dem russischen Machtapparat Mord vor. Auch die Mitarbeiter des prominenten Anti-Korruptionskämpfers gingen davon aus, dass Nawalny gezielt getötet wurde.

Die Mutter Nawalnys hat bislang vergebens versucht, ihren toten Sohn abzuholen. Weder in der Strafkolonie noch in Salechard wurde ihr der Leichnam übergeben.

Die «Nowaja Gaseta» zitiert einen anonymen Mitarbeiter des Notfalldienstes. Die blauen Flecken zeugen dessen Angaben nach davon, dass Nawalny vor dem Tod Krämpfe gehabt habe und von Mitarbeitern des Straflagers festgehalten wurde. Ein Bluterguss auf der Brust sei zudem Indiz für tatsächlich vorgenommene Wiederbelebungsversuche. Allerdings geht aus dem Zeitungsbericht hervor, dass der Informant selbst Nawalny nach dessen Tod ebenfalls nicht gesehen, sondern über seinen Zustand nur von Kollegen informiert worden sei. (sda/dpa)

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27 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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FrancoL
18.02.2024 12:59registriert November 2015
Die Wahrheit wird nie an den Tag kommen, darum sollte man Nawalny ruhen lassen und ALLE Kraft aufwenden um dem Schwergen von Moskau das Handwerk zu legen.
Wer heute noch Putin verstehen mag der ist der gleiche Verbrecher wie Putin.
Die Vernunft muss wieder Oberhand gewinnen und diesen Machtmenschen Einhalt gebieten, noch sollten die Vernünftigen in der Mehrheit sein.
Auch das russische Volk muss erwachen und endlich ihre Grossmachtfantasien ablegen und einen neuen Weg einschalte, einen Weg weg von dem Diktat dieser Schergen.
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DasWölfchen
18.02.2024 12:54registriert April 2023
Sehr bitter für die Angehörigen, dass sie nicht Abschied nehmen können.
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