Am 7. September tauchten in der russischen Hauptstadt Moskau in verschiedenen Stadtteilen Botschaften des ukrainischen militärischen Geheimdienstes HUR (Головне управління розвідки Міністерства оборони України) auf. Die «Grusskarten» trugen die Aufschrift «Ответственность неизбежна» («Verantwortung ist unvermeidlich») und das Logo sowie das Akronym (ГУР МО) des HUR; sie waren an Zäunen, Masten, Wänden und an ÖV-Haltestellen aufgeklebt, wie die ukrainische Zeitung The Kyiv Independent berichtet.
⚡️Posters with Ukraine’s intel logo and the words “responsibility is inevitable” appeared across Moscow on Ukraine’s Military Intelligence Day, hromadske reports. pic.twitter.com/RpZNMas55n
— UNITED24 Media (@United24media) September 7, 2025
Die «Grusskarten», deren Text sich auf den russischen Angriffskrieg in der Ukraine bezieht, erschienen nicht zufällig am 7. September: An diesem Tag feierte der HUR sein 33-jähriges Bestehen – der Geheimdienst wurde am 7. September 1992 gegründet, etwas mehr als ein Jahr, nachdem die Ukraine ihre Unabhängigkeit von der Sowjetunion proklamiert hatte. Er ist neben dem Sicherheitsdienst der Ukraine und dem Auslandsnachrichtendienst einer der drei Geheimdienste des Landes.
Dem «Kyiv Independent» gegenüber sagte eine anonyme Quelle aus dem HUR: «Einwohner der Hauptstadt des sogenannten Russlands können offensichtlich bald besondere Glückwünsche des ukrainischen Militärgeheimdienstes erwarten.» Dies deutet auf weitere geplante Aktionen des Geheimdienstes hin, wobei allerdings nicht klar ist, ob es sich dabei um militärische Angriffe in Moskau oder zusätzliche Plakatierungen handeln könnte.
Der HUR hat nach eigenen Angaben bereits mehrere Operationen auf russischem Staatsgebiet durchgeführt, darunter einen Drohnenangriff auf die russische militärische Logistik im Gebiet Woronesch. Zudem schoss eine Marine-Drohne des HUR im Mai 2025 einen russischen Kampfjet ab – laut Angaben des Geheimdiensts war dies das erste Mal, dass eine Marine-Drohne ein Flugzeug abschoss.
Die Aktion in Moskau erfolgte nur einen Tag nach einem massiven russischen Luftangriff auf die Ukraine. In der Nacht zum 7. September startete Russland den bisher grössten Drohnenangriff seit Beginn des Krieges, bei dem 810 Shahed-Drohnen sowie 13 Marschflugkörper und ballistische Raketen eingesetzt wurden. Mindestens vier Zivilisten wurden dabei getötet, 44 weitere wurden verletzt. Zum ersten Mal seit Beginn des Krieges im Februar 2022 wurde auch das Regierungsgebäude in Kiew getroffen. (dhr)
Sollen die Russen gerne auch einmal erfahren was es bedeutet, sich nirgends sicher zu fühlen.
Angst frisst Seelen!
FCK PTN !