Schweiz
Aargau

In Kleindöttigen im Aargau sind Flamingo-Jungtiere gesichtet worden

Exotischer Besuch in der Schweiz – Flamingo-Jungtiere gesichtet

Rosaflamingos gibt es in der Schweiz normalerweise nur im Zoo zu sehen. Eine Gruppe der Wildvögel hat nun allerdings auch in Kleindöttigen einen Stopp eingelegt.
09.09.2025, 11:0209.09.2025, 13:54
Ujdhesa Shabani / ch media
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Wer aktuell am Klingnauer Stausee in Kleindöttingen unterwegs ist, könnte dort eine aussergewöhnliche Entdeckung machen: Schlaksige Beine, die im Kreis umher stampfen und ein langer Hals, der im Wasser nach Nahrung sucht. Beides gehört zu einer Tierart, die hierzulande eigentlich nicht zu Hause ist – nämlich dem Rosaflamingo.

epa04700038 A picture made available on 11 April 2015 of a black flamingo surrounded by more conventionally coloured birds feeding on the banks of Aktoriri salt lake, Cyprus, 08 April 2015. Scientists ...
Die Wildvogelgruppe am Stausee besteht aus Rosaflamingo-Jungtieren. (Symbolbild)Bild: EPA/ keystone

Stefan Greif, Projektleiter Artenförderung von der Organisation Birdlife Schweiz, staunte nicht schlecht, als er das Federgewand der Vögel am Klingnauer Stausee mit eigenen Augen sah. «Das ist wirklich etwas Besonderes», sagt er. Dass sich die rosa Wildvögel in die Schweiz verirren, ist nämlich eine Seltenheit. Zuletzt habe man, so Greif, 2015 eine Gruppe von etwa fünf Rosaflamingos in der Schweiz gesichtet. Jetzt aber sind es gleich 20 Tiere, die es sich im Klingnauer Stausee bequem gemacht haben.

«Vermutlich kamen sie aus Südfrankreich hierher», sagt Greif. «Zunächst wurden sie auf dem Weg zum Genfersee gesichtet.» Auch dort sollen die Tiere einen Stopp eingelegt haben, bevor es sie weiter nach Kleindöttingen verschlug. Den Grund für diesen aussergewöhnlichen Besuch kann man nicht mit Sicherheit festlegen. Da es sich bei den Flamingos allerdings um eine Gruppe Jungtiere handelt, gehe man davon aus, dass sich die Vögel schlichtweg verflogen haben.

Obwohl eine solche Reise durchaus Risiken für die Tiere mit sich bringen kann, geht es ihnen hier, zumindest für einen Zwischenstopp, gut. «Sie brauchen flaches Wasser, wo sie etwas zu Essen finden», so Greif. Obwohl sich die Vögel normalerweise von roten Salzwasserkrebsen ernähren – daher im Übrigen die rosa Farbe – gibt es auch im Klingnauer Stausee Wasserinsekten und deren Larven, von denen sich die Flamingos laut Greif ernähren könnten. «Sie haben hier einen guten Platz gefunden.»

Wie lange sich die Tiere am Stausee noch bestaunen lassen, ist unklar. Fest steht, dass sie irgendwann weiterziehen – im besten Fall zurück in den Süden. Das könnte bereits am Dienstag der Fall sein, oder aber erst in einigen Wochen. So genau kann man das gemäss Stefan Greif nicht sagen. Wer also einen Blick auf die Wildvögel aus dem Süden werfen möchte, stattet am besten so bald wie möglich dem BirdLife-Naturzentrum Klingnauer Stausee einen Besuch ab. Wer sich dort zuvor telefonisch informiert, dem gebe man auch Auskunft darüber, wo die Flamingos aktuell am wahrscheinlichsten anzutreffen sind. (aargauerzeitung.ch)

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9 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Pumabu
09.09.2025 11:50registriert November 2017
Bin zwar kein Experte, aber könnte schon was mit dem Klimawandel zu tun haben. In Kenya, Lake Nakuru, dessen Markenzeichen immer die Tausende von Flamingos waren, gibt es mittlerweile fast weniger Flamingo ( nur noch ein Bruchteil von den Massen, die es noch in den 90er Jahren gab) zu sehen als in der Camargue
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