Mit dem Ziel, Russlands Jugend fit fürs Militär zu machen, hat der amerikanisch-russisch-serbische ehemalige Hollywood-Star Steven Seagal in Moskau ein Aikido-Kampfsportcenter eröffnet. Der in die Jahre gekommene Freund Putins durchtrennte bei der Eröffnungsfeier feierlich ein Band und erklärte, die Verbreitung von Aikido müsse in Russland schneller vorangetrieben werden. Die staatliche Nachrichtenagentur Tass meldete, das «Rein russische Typhoon Kampfsport-Center» solle eine «Institution für Patrioten und Kampfsportler» werden. Seagal war als Ehrengast eingeladen.
Bekannt wurde Steven Seagal in den 80er und 90er-Jahren mit Filmen wie «Alarmstufe Rot», «Auf brennendem Eis», «Glimmer Man» und als Empfänger unzähliger Anschuldigungen wegen sexueller Belästigung. In der Hierarchie der Action-Darsteller stand er stets im Schatten von Arnold Schwarzenegger, Bruce Willis, Harrison Ford und anderen A-Listern. Namhafte Stuntmänner verweigerten die Zusammenarbeit mit ihm, weil er während Filmszenen unkontrolliert grob zur Sache ging. Bond-Darsteller Sean Connery behauptete zum Beispiel, dass Seagal ihm während der Dreharbeiten für «Sag niemals nie» absichtlich das Handgelenk brach.
Seit 2013 arbeitet Seagal als Botschafter für eine russische Waffenfirma. Mit seiner Hilfe soll das Importverbot in die USA aufgehoben werden. Im Gegensatz zu anderen westlichen Putin-Freunden unterstützte Seagal sowohl die Annexion der Krim 2014 als auch den Überfall auf die Ukraine 2022. Dafür erhielt er diverse Auszeichnungen und 2018 den Titel «Sonderbotschafter». Seinen 70. Geburtstag feierte er in Moskau. Unter den Gästen befanden sich diverse russische Oligarchen und Propagandafiguren wie Wladimir Solowyow und Olga Skabayewa. 2014 traf er sich in Sewastopol mit der nationalistischen Motorradgang Nachtwölfe.
Das «Rein russische Typhoon Kampfsport-Center» soll nicht das letzte in Moskau bleiben. Seagal hält ein Viertel der Gorki Holding Co., der im Oktober ein grosses Grundstück in Moskaus Nobelregion Rublewka zugesprochen wurde. Dort soll das nächste Aikido-Center entstehen. Wie «Newsweek» berichtet, hätte dort ursprünglich ein Spital für krebskranke Kinder entstehen sollen.
(tog)
PS: Seagal als Hollywood-Star zu bezeichnen halte ich doch für gewagt. Über B-Movies ist der doch nie wirklich hinausgekommen und die meisten Filme schafften es ja nicht mal ins Kino und wurden direkt auf Video ausgeliefert.
In Aikido geht es nicht um die Ausübung von Gewalt, sondern viel mehr darum, sich davon zu distanzieren und den Frieden zu wahren.
Ein Aikidoka kämpft erst dann, wenn es keinen anderen Ausweg mehr gibt.
Fernerhin ist Aikido die reinste Form der Selbstverteidigung und kann (ohne Waffe) gar nicht erst zum Angriff genutzt werden.
Ich frag mich also, wie dieser B-Class Clown Rekruten für den Krieg will fit machen.