Am Brandenburger Tor in Berlin haben sich mehrere Tausend Menschen zu einer Kundgebung für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg versammelt. Zu der Demonstration hatten die Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht und die Frauenrechtlerin Alice Schwarzer aufgerufen.
Wagenknecht hat erneut einen Stopp von Waffenlieferungen an die von Russland angegriffene Ukraine gefordert und Friedensverhandlungen angemahnt. Es gehe darum, «das furchtbare Leid und das Sterben in der Ukraine zu beenden», sagte sie. Zugleich gehe es darum, Russland ein Verhandlungsangebot zu unterbreiten, «statt einen endlosen Abnutzungskrieg mit immer neuen Waffen zu munitionieren». Es gelte, das Risiko einer Ausweitung des Krieges auf ganz Europa und womöglich die Welt zu bannen. Dieses Risiko sei «verdammt gross».
Die Zahl der Teilnehmer ist von der Berliner Polizei auf mindestens 10'000 geschätzt worden. Eine Sprecherin der Veranstalter sprach unterdessen von rund 50'000 Teilnehmern, es seien sehr viele Menschen gekommen.
Es ist so voll und eng.
— Abyss ⚓ (@sonneundmars) February 25, 2023
Der Strom an Menschen nimmt kein Ende 🥰#b2502 pic.twitter.com/kWIWFRRESG
Ein dpa-Reporter berichtete von massivem Zustrom und grossem Andrang auf beiden Seiten des Brandenburger Tors - trotz Schneeregens und Kälte. Einige Teilnehmer hatten Fahnen mit Friedenstauben bei sich.
Viele russische Symbole und Flaggen. Bisher keine einzige ukrainische Fahne gesehen. #b2502 pic.twitter.com/5DbrXiVuTh
— julius geiler (@glr_berlin) February 25, 2023
«Es ist bereits sehr voll auf dem Platz des 18. März und es strömen weiter Menschen zur Kundgebung», hiess es in einem Tweet der Polizei am Nachmittag. Zwischenzeitlich hielten S- und U-Bahnen nicht mehr am Brandenburger Tor. Die Polizei war angesichts von Versammlungen zum andauernden russischen Angriff auf die Ukraine mit 1400 Kräften im Einsatz, wie sie auf Twitter schrieb.
Es habe am Rande der Veranstaltung am Brandenburger Tor kleinere Handgreiflichkeiten gegeben, berichtete ein Polizeisprecher. Zudem lieferte sich laut Polizei eine Gruppe linker Gegendemonstranten eine lautstarke Auseinandersetzung mit dem Herausgeber des «Compact-Magazins», Jürgen Elsässer. Das Bundesamt für Verfassungsschutz stuft das Magazin als erwiesen rechtsextremistische Bestrebung ein.
das ist die Menschheitsfamilie, die zu Wagenknecht-Schwarzer gekommen ist. Auch von der Bühne Täter-Opferverkehrung, Politiker-Bashing, Relativierung von Kriegsverbrechen. Putin freut sich. #B2502 pic.twitter.com/AvNZLhY00Y
— Friedensdemo-Watch (@FriedensWatch) February 25, 2023
Ein kleiner Eindruck von der Straße des 17. Juni. DDR-Fahne neben Flagge der Sowjetunion. Rechtsextreme „Freie Brandenburger“ genauso vertreten wie „Compact“. Zahlreiche Querdenken-Akteure wie Marcus Fuchs aus Dresden oder Mertens vom rechten Kanal „Auf1“. #b2502 pic.twitter.com/Kfl9I5COxg
— julius geiler (@glr_berlin) February 25, 2023
Auf der Webseite zur Kundgebung «Aufstand für Frieden» wurden Teilnehmerinnen und Teilnehmer zum Verzicht auf Partei- und Nationalfahnen aufgerufen. «Rechtsextreme Flaggen, Embleme und Symbole haben auf unserer Kundgebung keinen Platz», hiess es weiter.
Ein Mann trägt die russische Flagge auf seiner Camouflage-Jacke. Im Gespräch sagt er mir, die Ukraine gehöre zu Russland, der Überfall auf die Ukraine sei eine „reine Notwendigkeit“. #b2502 pic.twitter.com/atcRedg4bE
— julius geiler (@glr_berlin) February 25, 2023
Mit der Kundgebung wollen Wagenknecht und Schwarzer ihre Forderungen zum Umgang mit dem russischen Angriffskrieg in der Ukraine untermauern. Sie hatten vor zwei Wochen ein «Manifest für Frieden» veröffentlicht, in dem sie Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) auffordern, «die Eskalation der Waffenlieferungen zu stoppen». Die Frauenrechtlerin und die Linken-Politikerin rufen darin zu einem Waffenstillstand und Friedensverhandlungen mit Russland auf. Kritiker hatten Wagenknecht und Schwarzer vorgeworfen, ihr Text sei «naiv».
Auch Scholz und Vizekanzler Robert Habeck (Grüne) machten deutlich, dass sie die Überzeugung darin nicht teilten. Man müsse verstehen, «dass der russische Präsident gegenwärtig nur eine Form von Verhandlungen akzeptiert, nämlich dass irgendjemand bedingungslos kapituliert und er alle seine Ziele durchsetzt», sagte Scholz. Im Internet hingegen erklärten bis Samstagmittag mehr als 640'000 Menschen ihre Zustimmung zum «Manifest».
Rund 200 Personen haben am Samstag in Zürich an einer Demonstration «Schluss mit Krieg - für Frieden und Völkerfreundschaft!» teilgenommen. Gefordert wurde dabei unter anderem ein «Nein zu Waffenlieferungen» und «Schluss mit den Sanktionen gegen Russland».
«Kampf dem Imperialismus, der Wurzel des Krieges», hiess es im Aufruf zur Kundgebung «gegen Faschismus und Nationalismus» und «keine weitere Annäherung der Schweiz an die Nato», diese sei ein «imperialistisches Kriegsbündnis». Der russische Einmarsch in der Ukraine wurde aber auch verurteilt.
Hinter der Kundgebung stand das Bündnis «Schluss mit Krieg», zu dem diverse Persönlichkeiten und Organisationen gehören, wie beispielsweise die Partei der Arbeit (PdA), die Schweizerische Friedensbewegung (SFB), die Tierrechtsgruppe Zürich (TRGZH) und der Liedermacher Pippo Pollina.
Fast gleichzeitig versammelten sich andernorts in Zürich Russinnen und Russen gegen den Krieg. Sie verurteilten den «verbrecherischen Krieg» und machten sich stark für «Frieden und den Sieg für die Ukraine» und «Freiheit für Russland».
(sda/dpa)
Da würde man sie einkassieren und in irgend einem Loch vermodern lassen im besten Fall. Was sagt uns das?