International
Russland

USA und Russland sprechen in Genf über den Ukraine-Konflikt

USA und Russland sprechen in Genf über den Ukraine-Konflikt

28.12.2021, 10:3228.12.2021, 15:44
Mehr «International»

Vertreter der USA und Russlands wollen am 10. Januar in Genf über den Ukraine-Konflikt und die von der Nato für Moskau geforderten Sicherheitsgarantien sprechen. Russlands Vize-Aussenminister Sergej Rjabkow bestätigte der Moskauer Staatsagentur Tass zufolge am Dienstag den Termin. Der Nationale Sicherheitsrat der USA hatte am Montagabend (Ortszeit) in Washington mitgeteilt, man freue sich auf den Austausch mit Russland im Rahmen des strategischen Sicherheitsdialogs.

Russian President Vladimir Putin attends a cabinet meeting via video conference at the Novo-Ogaryovo residence outside Moscow, Russia, Friday, Dec. 24, 2021. (Alexei Nikolsky, Sputnik, Kremlin Pool Ph ...
Die Krisen-Verschärfung zwischen Russland und der Ukraine sorgt international für Besorgnis.Bild: keystone

Dabei solle die russische Seite ihre Bedenken vortragen können, die USA wollten dies mit Blick auf die «russischen Aktivitäten» ebenfalls tun. Moskau hoffe, dass aus dem Treffen Verhandlungen über den Entwurf einer Vereinbarung über die von der Nato für Russland geforderten Sicherheitsgarantien entstünden, sagte Rjabkow.

Russland will die Nato-Osterweiterung stoppen und eine Mitgliedschaft der Ukraine verhindern, durch die sich das Land bedroht sieht. Das westliche Militärbündnis hat in dieser Richtung keine Bereitschaft zum Entgegenkommen erkennen lassen. Washington betonte, dass in den Gesprächen mit Moskau nicht über den Kopf der Verbündeten – Kiew eingeschlossen – hinweg entschieden werde.

«Es wird Bereiche geben, in denen wir Fortschritte erzielen können, und Bereiche, in denen wir nicht übereinstimmen werden», hiess es in der US-Mitteilung. Die Nato plant mit Russland für den 12. Januar ein Treffen. Damit würde der Nato-Russland-Rat erstmals seit zweieinhalb Jahren wieder tagen. Moskau prüft eine Teilnahme noch.

Laut US-Regierung soll es am 13. Januar ausserdem ein Treffen des Ständigen Rats der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) geben. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte zuletzt seine Bereitschaft signalisiert, die neuen Spannungen im Ukraine-Konflikt auf diplomatischem Wege zu lösen.

Für Besorgnis im Westen sorgen seit Wochen vor allem Erkenntnisse, wonach Russland in Gebieten unweit der Ukraine Zehntausende Soldaten zusammengezogen hat. Das Verteidigungsministerium in Moskau kündigte am Samstag an, dass mehr als 10'000 Soldaten nach einem Manöver wieder zu ihren Stützpunkten zurückkehren würden. Offen blieb, wie viele sich davon an der Grenze zur Ukraine aufgehalten hatten. (sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
Nawalnys letzte Abrechnung mit Putin vor Gericht
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
17 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
17
US-Expertin Joan Williams: «Ich frage mich, wer hier eigentlich die Intellektuellen sind»
Donald Trumps Gegner sind orientierungslos. Joan Williams, eine führende US-Expertin für Gender- und Klassenfragen, empfiehlt ihnen, die wirtschaftlichen Nöte der Mittelschicht ins Zentrum zu rücken. Und auf die Sprache zu achten.
Ihr Buch «Outclassed» greift über Donald Trump als politisches Phänomen hinaus und zieht Vergleiche mit der radikalen Rechten in Europa. Wo sehen sie die Ähnlichkeiten?
Joan Williams:
In den USA und in Europa erkennt und nutzt die radikale Rechte einen zentralen Klassenkonflikt zwischen der Mittelschicht und der professionellen Führungselite. Dieser Konflikt äussert sich in Europa auf fast identische Weise wie in den Vereinigten Staaten. Der wichtigste gemeinsame Faktor ist die Haltung gegenüber der Einwanderung. Es gibt keine radikal rechte Partei, die Erfolg gehabt hätte, ohne die Einwanderung ins Zentrum zu stellen. Einwanderung ist für die radikale Rechte ein attraktives Thema, weil es wirtschaftliche und kulturelle Ängste miteinander verbindet.
Zur Story