Russlands Präsident Wladimir Putin hat bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem Einmarsch in die Ukraine seine Armee für ihren «heldenhaften» Einsatz gelobt. Alle Pläne würden umgesetzt, sagte Putin am Freitag in einer Rede vor Zehntausenden jubelnden Menschen im Moskauer Luschniki-Stadion. Der Auftritt sorgte aber vor allem für Aufsehen, weil die Übertragung im Staatsfernsehen plötzlich unterbrochen wurde.
Putin versprach seinen Zehntausenden von Zuhörenden, dass alle Ziele der Regierung erreicht würden: Die Menge jubelte und schwenkte russische Fahnen. «Russland, Russland, Russland» skandierten die Menschen im Chor.
In Rollkragenpulli und Mantel sagte Putin, dass die Soldaten, die in der Ukraine für die so genannten «speziellen Militäroperation» kämpfen, die Einheit Russlands symbolisierten: «Schulter an Schulter helfen sie einander, unterstützen sich gegenseitig und schützen sich, wenn nötig, wie Brüder mit ihren Körpern vor Kugeln. Eine solche Einheit haben wir schon lange nicht mehr erlebt», sagte der 69-jährige Kreml-Chef.
Thousands of people are gathered at Moscow’s Luzhniki stadium wearing pro-war symbolism, to hear the father of a Russian soldier killed in Ukraine say “We must finish what we started and liberate our land from fascism.” Just unbelievable. pic.twitter.com/SJ6Ww8EG4p
— Matthew Luxmoore (@mjluxmoore) March 18, 2022
Während er sprach, unterbrach das staatliche Fernsehen kurz seine Rede und zeigte zuvor aufgezeichnetes Material mit patriotischen Liedern. Die russische Nachrichtenagentur RIA zitierte Kreml-Sprecher Dmitri Peskow mit den Worten, ein technischer Fehler auf einem Server sei der Grund für die plötzliche Unterbrechung der Rede Putins gewesen.
Putin sagte, die «Spezialoperation» in der Ukraine sei notwendig, weil die Vereinigten Staaten das Land benutzten, um Russland zu bedrohen. Auch müsse Russland sich gegen den «Völkermord» an der russischsprachigen Bevölkerung durch die Ukraine verteidigen.
Die Ukraine dementierte diese Aussagen: sie kämpfe um ihre Existenz und Putins Behauptungen über einen Völkermord seien unsinnig. Die westlichen Verbündeten sagten, die Behauptungen, sie würden Russland zerreissen wollen, seien frei erfunden.
Bevor Putin sprach, dröhnte Russlands mitreissende Nationalhymne mit den Worten «Russland ist unser heiliger Staat» durch das Stadion, gefolgt von moderneren Pop-Hits wie «Made in the U.S.S.R.»
Abschliessend zitierte Putin den russischen Admiral Fjodor Uschakow (18. Jahrhundert) mit den folgenden Worten: Uschakow, der «nie eine Schlacht verloren» habe, habe seinerzeit von «reinigenden Gewittern» gesprochen. So werde es auch diesmal sein. «Er sagte einmal, dass diese Gewitter zum Ruhm Russlands führen werden», so Putin. Und dann: «So war es damals, so ist es heute und so wird es immer sein. Ich danke Ihnen.»
Direkt nach Putins Rede seien die Zuschauerinnen und Zuschauer «massenhaft» dem Stadion entströmt, schrieb die «Nowaja Gaseta», eine der wenigen verbliebenen, unabhängigen Zeitungen in Russland. Online-Portale behaupteten, Studierende sowie Beamtinnen und Beamte seien gedrängt worden, an der Propaganda-Show teilzunehmen.
(adi/sda/dpa)
„Schulter an Schulter helfen sie einander und schützen sich mit ihren Körpern vor Kugeln.“
Doch, tönt nach einer sehr verheissungsvollen Kampftaktik.
Aber auch etwas verzweifelt.
Glorreich geht die Russische Armee zugrunde.
Ich sehe schon die epischen Wandgemälde zu dieser Episode.