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Britischer Politiker gesteht Bestechung durch Kreml

FILE - Nathan Gill, UKIP spokesman for Wales, right, and spokesman Hermann Kelly walk away after speaking to journalists in front of the Hospital De Hautepierre in Strasbourg, eastern France, Oct. 7,  ...
Nathan Gill. (Archivbild)Bild: keystone

Britischer Politiker gesteht Bestechung durch Kreml

Seine Karriere hat Nathan Gill bis ins Europaparlament geführt. Jetzt gesteht der britische Politiker: Er stand unter dem Einfluss prorussischer Kräfte.
29.09.2025, 09:0229.09.2025, 09:02
Ein Artikel von
t-online

Schon länger wurde gegen den britischen Politiker Nathan Gill ermittelt – jetzt hat er die mehrfache Bestechung durch prorussische Kräfte gestanden. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, hat der Politiker so zwischen Ende 2018 und Sommer 2019 acht Mal Geld dafür bekommen, sich prorussisch zu äussern. Laut BBC teilte das Gericht mit, es sei sicher, dass er deswegen «zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wird».

Gill führte 2021 für einige Monate den Wales-Ableger der Reformpartei Nigel Farage. Ausserdem sass er von 2014 bis 2020 im Europaparlament – erst für die UKIP, später für die Brexit-Party. Das Urteil gegen ihn wird voraussichtlich im November gefällt.

Wie BBC schreibt, hat Gill etwa Ende 2018 im Parlament prorussische Fernsehsender aus der Ukraine verteidigt, 2019 verteidigte er im ukrainischen Fernsehen zudem den Oligarchen Wiktor Medwedtschuk, gegen den damals ermittelt wurde.

Gill wurde bereits 2021 am Flughafen Manchester festgesetzt, technische Geräte von ihm wurden damals beschlagnahmt. Wie BBC schreibt, soll es mehrere WhatsApp-Nachrichten geben, die die Bestechung beweisen.

Parallele zum Fall Maximilian Krah

Die mutmassliche Kontaktperson des Politikers ist in der deutschen Politik kein Unbekannter: Oleg Woloschyn, ein prorussischer Politiker aus der Ukraine, der auch in der Bestechungsaffäre um den AfD-Abgeordneten und ehemaligen Europa-Politiker Maximilian Krah eine grosse Rolle spielt.

Krah bezeichnete Woloschyn in der Vergangenheit als «alten Freund», bestritt allerdings, Schmiergeld erhalten zu haben. Woloschyn wurde von der US-Regierung in der Vergangenheit als «Handlanger» des russischen Geheimdiensts bezeichnet.

(rbu/t-online)

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42 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Vitai Lampada
29.09.2025 09:52registriert Dezember 2022
Mich würde interessieren, wer bei uns alles von den Russen gekauft ist...
Anders lässt sich das Verhalten gewisser Politiker und Führungspersonen nicht rational erklären.
1921
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Apropopos
29.09.2025 09:51registriert Mai 2025
Das kann doch gar nicht sein. Geld von einem Russlandtreuen für Kumpel von Farage in England und für AfDler in Deutschland. Geld von Entnazifizierern für Rechtspopulisten? Bestimmt nur Fakenews. Sind doch alles Freunde von Vance, Musk und Trump. Hoppla.....
Wirklich komische Querverbindingen.
Könnte man doch fast auf dumme Gedanken kommen.
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Xicotencatl Axayacatl
29.09.2025 10:52registriert August 2024
"erst für die UKIP, später für die Brexit-Party"

Warum war mir das klar, bevor ich den Artikel las...?
Russland arbeitet seit Jahren daran, Europa zu zerstückeln. Das ist bekannt und offensichtlich. Es wird echt langsam Zeit, alle Geldflüsse nach Moskau zu streichen und alle Verbindungen zu kappen - das gilt auch für die Schweiz. Die Maskerade mit der Neutralität muss endlich aufhören. Politiker und Staatsbedienstete, die fremdes Geld erhalten müssen empfindlich bestraft werden. Das ist Hochverrat.
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Merz zu Lula: «Nächstes Mal gehen wir zusammen tanzen»
Nach der Aufregung über seine Äusserung zur brasilianischen Millionenstadt Belém hat sich der deutsche Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) beim G20-Gipfel in Johannesburg erneut mit dem brasilianischen Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva getroffen – und versöhnt.
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