Saudi-Arabien hat die Einigung auf eine Waffenruhe für den strategisch wichtigen Hafen Hodeida im Bürgerkriegsland Jemen begrüsst. Bei der Übergabe des Hafens handle es sich um einen «wichtigen Schritt», um das Leiden der Menschen zu beenden.
Das teilte das Aussenministerium in der Hauptstadt Riad am Freitag mit, wie die staatliche saudische Nachrichtenagentur SPA berichtete. Jemens schiitische Huthi-Rebellen und die Regierung hatten am Donnerstag zum Abschluss der Friedensgespräche in Schweden eine Waffenruhe für Hodeida vereinbart, die unverzüglich in Kraft treten sollte.
Die Einigung sieht vor, dass sich beide Seiten aus der Stadt zurückziehen. Stattdessen soll die Uno-Präsenz verstärkt werden. Am Freitag wollte sich auch noch der Uno-Sicherheitsrat in New York mit den Ergebnissen der Verhandlungen befassen.
Der bislang von den Huthis kontrollierte Hafen ist zentral für die Versorgung des Landes. Er gilt als Lebensader vor allem für Jemens Norden. Nach Beginn der Waffenruhe sollen nach Angaben der Uno wieder Güter und Hilfslieferungen über Hodeida ins Land gebracht werden.
In dem Bürgerkriegsland im Süden der Arabischen Halbinseln kämpfen die Huthi-Rebellen seit mehr als vier Jahren gegen Anhänger und Verbündete der international anerkannten Regierung. Der Konflikt hat dort nach Uno-Einschätzung die schwerste humanitäre Krise weltweit verursacht.
Der Uno zufolge haben 20 Millionen Menschen grosse Schwierigkeiten, an ausreichend Lebensmittel zu kommen – das sind etwa zwei Drittel der Bevölkerung. Unicef warnte, alle zehn Minuten sterbe ein Kind an den Folgen vermeidbarer Krankheiten und Mangelernährung. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO kamen 10'000 Menschen ums Leben, mehr als 60'000 wurden verletzt. Grosse Teile der Infrastruktur sind zerstört. In einigen Regionen gibt es keine medizinische Versorgung.
Der von den Huthis kontrollierte Hafen Hudeida im Westen des Jemens ist zentral für die Versorgung des Landes und gilt als dessen Lebensader. Über ihnen läuft der grösste Teil der Importe des Landes.
Seit Monaten versuchen Regierungstruppen, die Hafenstadt einzunehmen. Sie werden von einer von Saudi-Arabien angeführten Militärkoalition mit Luftangriffen unterstützt. Das sunnitische Nachbarland Saudi-Arabien sieht in den Huthi-Rebellen einen engen Verbündeten seines Erzfeindes, des schiitischen Irans. Nicht zuletzt die Luftangriffe haben zu einer Eskalation des Konfliktes geführt. (cma/sda/dpa)