Schon jetzt bezeichnet die Uno den Krieg im Jemen als die weltweit schlimmste humanitäre Katastrophe. Am Mittwoch begann nun der lang erwartete Angriff auf die für die Versorgung des Landes zentrale Hafenstadt Hudaida.
Die Befreiung der Stadt sei ein Meilenstein im Kampf, den Jemen von den Huthi-Milizen zurückzuerobern, teilte die international anerkannte jemenitische Regierung am Mittwoch mit. Zudem solle damit auch die Sicherheit in der Meerenge Bab al-Mandab wiederhergestellt werden.
Die Wasserstrasse zwischen der arabischen Halbinsel und dem Horn von Afrika zählt zu den wichtigsten Routen für Öltanker. Die Vereinten Nationen (UNO) warnten vor den verheerenden Folgen durch einen Angriff für die Zivilbevölkerung.
Über Hudaida laufen 70 Prozent der dringend benötigten Hilfslieferungen für den von den Huthi-Rebellen kontrollierten Norden des Landes. Auch die Stadt selbst wird von den Huthis kontrolliert.
Hilfsorganisationen schätzen, dass rund 600'000 Menschen, darunter etwa die Hälfte Kinder, in und um Hudaida leben. Die UNO warnte davor, dass 250’000 Menschen durch die Angriffe auf die Stadt alles verlieren könnten, inklusive ihrer Leben.
Die Offensive auf Hudaida habe mit Luftangriffen auf Ziele südlich der Stadt begonnen, hiess es aus jemenitischen Militärkreisen. Eine Militärkoalition unter Führung von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten unterstützt die Offensive.
Regierungstreue Milizen rücken am Boden vor. Landwirtschaftliche Gebiete und Bauernhöfe nahe der Stadt seien von den Huthi-Milizen in Militärstellungen umgewandelt worden, hiess es aus Militärkreisen.
Berichte von vor Ort bestätigten die schlimmsten Befürchtungen, sagte der Generalsekretär der Hilfsorganisation Care Deutschland, Karl-Otto Zentel, am Mittwoch. Innerhalb von 30 Minuten habe es mehr als 30 Angriffe gegeben. Viele Menschen seien eingeschlossen oder würden aus ihren Häusern vertrieben. «Der Angriff bedeutet Todesgefahr für unzählige Anwohner. Zudem droht die Versorgung von Millionen von Jemeniten zusammenzubrechen.»
Der UNO-Sondergesandte Martin Griffiths hatte bis zuletzt versucht, den Angriff zu verhindern. Die UNO bezeichnen die Situation im Jemen schon jetzt als grösste humanitäre Katastrophe der Gegenwart. Rund 22 Millionen Menschen seien auf Hilfe angewiesen, dies entspreche Dreiviertel der Bevölkerung. Zuletzt hatte eine Cholera-Epidemie mit mehr als einer Million Fällen die Lage im Land verschlechtert.
Die jemenitischen Regierungstruppen hatten im Oktober zusammen mit ihren Verbündeten eine gross angelegte Militäroffensive gestartet, um auf den Seehafen von Hudaida vorzurücken. Sie werfen den Huthis zudem vor, vom Iran unterstützt zu werden.
Die Kämpfe waren zuletzt nur noch wenige Kilometer von der Stadt entfernt. Der Menschenrechtsorganisation Amnesty International zufolge mussten Zehntausende Menschen wegen der Gewalt bereits aus ihren Häusern fliehen.
Im Gespräch mit der Denkfabrik International Crisis Group warnte ein Huthi-Offizieller die Angreifer vor dem Sturm auf die Stadt. Die Koalition werde beim Angriff auf Hudaida «die Hölle erwarten». Beobachter fürchten, dass sich der Kampf um die Hafenstadt lange hinziehen könnte. (sda/dpa)
Kollateralschäden: Egal.
Die Huthi können nicht ohne die Hafenstadt. Also: Es gibt ein Massaker. Sicher sind 50% auf Cappies, gute alte Blitzkrieg-Pillen.
Als wäre es ein langer, dämlicher Witz, ein Wettkampf in der Wüste. Gedärme an den Wänden inklusiv.