Ein Kreuzfahrtschiff ist mit 206 Menschen an Bord vor Grönland auf Grund gelaufen. Das teilte das Arktische Kommando am Dienstag mit, das als Teil der dänischen Streitkräfte für die Verteidigung Grönlands und der Färöer zuständig ist.
Das Kreuzfahrtschiff «Ocean Explorer», das unter der Flagge der Bahamas fährt, steckt demnach seit Montag am Alpefjord im Nationalpark Ostgrönland, ungefähr 1400 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt Nuuk, fest. Keiner der Passagiere und Besatzungsmitglieder sei verletzt, hiess es.
Ein weiteres Schiff sei zwar auf dem Weg dorthin. Allerdings kann Hilfe wohl frühestens am Freitagmorgen erwartet werden: Das nächstgelegene Schiff, ein Inspektionsschiff des Arktischen Kommandos, war zum Zeitpunkt des Vorfalls etwa 1200 Seemeilen entfernt. Das sagte Brian Jensen, Kommandant beim Arktischen Kommando. Deshalb werde momentan die Möglichkeit untersucht, andere Schiffe in der Umgebung zu bitten, zu dem Kreuzfahrtschiff zu fahren.
Brian Jensen sagte, er gehe momentan nicht davon aus, dass Menschenleben in Gefahr seien. Allerdings könne das Wetter um diese Zeit sehr unangenehm werden:
Er nehme auch nicht an, dass am Schiff Schäden entstanden seien, die eine Gefahr für die Umwelt darstellen könnten.
Immerhin: Die Gäste dürften, abgesehen vom möglicherweise unangenehmen Wetter, weiterhin einen behaglichen Aufenthalt geniessen: Gemäss der Website des australischen Unternehmens Aurora Expeditions, das die Kreuzfahrt durchführt, handelt es sich beim «Ocean Explorer» um ein äusserst komfortables Kreuzfahrtschiff. Nach eigenen Angaben wurde das Schiff «speziell für Expeditionsreisen zu den entlegensten Zielen der Welt entwickelt». Zur Ausstattung des 104 Meter langen Kreuzers gehören demnach 20 bis 60 Quadratmeter grosse Suiten, ein Fitnessstudio sowie Whirlpools.
(lak/sda/dpa)