Solar: Im ersten Halbjahr 2025 mehr neue Anlagen als 2022. Doch es gibt einen Haken
Grüne Energie boomt. In der ersten Hälfte des Jahres 2025 wurden 380 Gigawatt an neuer Solarkapazität installiert. Das sind 64 Prozent mehr als noch im Jahr 2024. Damals wurden 232 Gigawatt installiert – was ebenfalls einen Rekord bedeutete.
Die Zahlen gehen aus einem Report von EMBER hervor. Damit ist Solarstrom mit Abstand der am schnellsten wachsende Energiesektor.
Für zwei Drittel (256 GW) des 380-Gigawatt-Ausbaus ist China zuständig. 2023 war das Reich der Mitte zum ersten Mal für mehr als die Hälfte des weltweiten Zubaus verantwortlich. Indien auf dem zweiten Platz installierte weniger als einen Zehntel (24 GW) der chinesischen Kapazität. Die USA auf dem Bronzeplatz addierten 21 GW.
Chinas extreme Dominanz dürfte auch der Tatsache geschuldet sein, dass im Juni neue Kompensationsregeln in Kraft traten. Experten erwarten, dass das Ausbautempo nun etwas gedrosselt wird.
Bereits auf den Bremsen stehen die USA. Sie installierten im ersten Jahr unter Donald Trump sowohl im ersten (-7 %) wie auch dem zweiten Quartal (-24 %) deutlich weniger Solarkapazität. Und auch in den USA gibt es ein Missverhältnis: Rund die Hälfte der neuen PV-Anlagen wird in Texas installiert. Trotz sinkender Zahlen stellte die US-Photovoltaik in beiden Quartalen über 50 Prozent der neu ans Netz genommenen Energieerzeuger.
In Europa kam es im Juni zu einer Premiere. Zum ersten Mal war die Photovoltaik der wichtigste Stromerzeuger in der EU und stellte mit 22,1 Prozent knapp mehr Energie zur Verfügung als die Atomkraft (21,8 Prozent). Dahinter folgt die Windenergie mit 15,8 Prozent. Trotzdem scheint 2025 kein Rekordjahr für den alten Kontinent zu werden. Erwartet werden heuer nur 64,2 Gigawatt neue Kapazität, 2024 waren es noch 65,1 gewesen. Es wäre das erste Mal seit 2015, dass der Solarausbau hinter dem Vorjahr zurückbleibt.
