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Weisses Haus spricht von Zolldeal in Genf – China zurückhaltender

Weisses Haus spricht von Zolldeal in Genf – China äussert sich zurückhaltender

Die USA haben sich nach Angaben des Weissen Hauses bei den Gesprächen mit China im Zollstreit geeinigt – und damit einen möglichen Durchbruch im Handelskonflikt erzielt.
11.05.2025, 20:4912.05.2025, 07:21
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Bei ihren Zollgesprächen am Wochenende in Genf haben China und die USA nach Angaben der chinesischen Delegation eine «Reihe wichtiger Übereinstimmungen» erreicht. Details würden so bald wie möglich ausgearbeitet.

Zudem hätten sich die beiden Seiten geeinigt, einen Mechanismus für Beratungen zu Wirtschaft und Handel einzurichten, sagte Vize-Ministerpräsident He Lifeng nach Angaben chinesischer Staatsmedien. Details würden so bald wie möglich ausgearbeitet.

Für diesen Montag kündigten China und die USA eine gemeinsame Erklärung an. He bezeichnete die Gespräche am Wochenende in der Schweiz als «offen und konstruktiv». Das Treffen in Genf sei ein wichtiger Schritt gewesen, um die Meinungsverschiedenheiten durch Dialog zu lösen und habe die Grundlage zur Vertiefung der Zusammenarbeit gelegt.

China sei bereit, «den Kuchen der Zusammenarbeit zu vergrössern» und die Handelsbeziehungen mit den USA für eine neue Entwicklung voranzutreiben, um der Weltwirtschaft mehr Stabilität zu bringen, sagte He.

Nach US-Angaben hatten sich die beiden Seiten im Zollstreit geeinigt – und damit einen möglichen Durchbruch im festgefahrenen Handelskonflikt erzielt. Auch aus Washington gab es zunächst keine Details. An den Gesprächen nahmen unter anderem US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer teil.

epa12092028 U.S. Secretary of the Treasury Scott Bessent (L) and U.S. Trade Representative Jamieson Greer (R) speak to the press after the second day of a bilateral meeting between the United States a ...
US-Finanzminister Bessent (l.) und der US-Handelsbeauftragte Greer in Genf.Bild: keystone

Das Weisse Haus veröffentlichte eine Mitteilung, die mit «USA kündigen China-Handelsabkommen in Genf an» überschrieben war. Konkreter wurde die Mitteilung aber nicht. Greer sprach nach Abschluss der Gespräche in Genf von einem «Deal», Bessent von «substanziellen Fortschritten».

Die Regierungsvertreter aus den USA und China hatten am Samstag und Sonntag über zwölf Stunden miteinander gesprochen. Das Treffen fand in der Residenz des Schweizer Botschafters bei den Vereinten Nationen in Genf, Jürg Lauber, in Cologny GE statt.

Vice minister of Finance Liao Min, left, gestures toward a journalist at a news conference at the Chinese mission to the World Trade Organization in Geneva, Switzerland, Sunday, May 11, 2025, alongsid ...
Die chinesische Delegation um Finanzminister Liao Min (links) in Genf.Bild: keystone

Der Handel zwischen den USA und China ist durch die hohen Zölle kaum noch rentabel und damit nahezu zum Erliegen gekommen. Die Beziehungen der beiden grössten Volkswirtschaften der Welt erreichten seit der Eskalation im Handelskonflikt im April einen weiteren Tiefpunkt. US-Präsident Donald Trump verhängte 145 Prozent Zölle auf Waren aus China. Peking beschloss Gegenzölle in Höhe von 125 Prozent auf US-Waren. (sda/dpa)

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