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Tiefster Stand bei Schutzstatus S seit Kriegsausbruch

Tiefster Stand bei Schutzstatus S seit Kriegsausbruch

19.05.2023, 14:3219.05.2023, 15:47
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A familiy from Ukraine is waiting during the registration at the reception center for refugees, following Russia's invasion of Ukraine, in Zurich, Switzerland on March 15, 2022. (KEYSTONE/Michael ...
Im April hat die Schweiz den Schutzstatus S 1209 Mal für schutzbedürftige Personen aus der Ukraine gewährt.Bild: KEYSTONE

Im April hat die Schweiz den Schutzstatus S 1209 Mal für schutzbedürftige Personen aus der Ukraine gewährt. Das ist die tiefste Zahl seit Kriegsausbruch, wie das Staatssekretariat für Migration (SEM) am Freitag mitteilte.

Am meisten Gesuche gewährt wurden in den Monaten März, April und Mai 2022. Den Schutzstatus S erhielten in diesen Monaten jeweils über 10'000 Personen. Seither nahm die Anzahl gewährter Gesuche ab, wie eine Grafik des SEM zeigt. Parallel dazu nahm auch die Anzahl Gesuche ab, wie das SEM der Nachrichtenagentur Keystone-SDA bestätigte. Die Schutzgewährungsquote lag in den vergangenen Monaten konstant bei über 95 Prozent.

Gesamthaft haben im April 1460 Personen ein Gesuch um Schutzstatus S gestellt. In 46 Fällen sei das Gesuch abgelehnt worden, weil die Kriterien nicht erfüllt gewesen seien, so das SEM. Bei 697 Personen sei der Status S beendet worden.

Per Ende April lebten insgesamt 65'644 Geflüchtete aus der Ukraine mit dem Schutzstatus S in der Schweiz. In 11'204 Fällen wurde der Status seit seiner Gewährung bereits beendet. Den Schutzstatus S hatte der Bundesrat im März 2022 für schutzbedürftige Personen aus der Ukraine aktiviert.

Mehr Asylgesuche als im April 2022

Weiter wurden laut SEM im April in der Schweiz 1651 Asylgesuche registriert. Das sind 242 weniger als im Vormonat. Gegenüber April 2022 ist die Zahl der Asylgesuche um 383 gestiegen. Wichtigste Herkunftsländer der Personen, die ein Asylgesuch eingereicht haben, waren die Türkei und Afghanistan.

Im April hat das SEM gesamthaft 2035 Asylgesuche fertig bearbeitet. 385 Personen erhielten Asyl und 621 Personen wurden vorläufig aufgenommen. In 714 Fällen wurde auf das Gesuch nicht eingetreten. Grund dafür war mehrheitlich das Dublin-Abkommen, wie es weiter hiess. Dieses regelt, welcher europäische Staat für die Prüfung eines Asylgesuchs zuständig ist.

Die Schweiz fragte im April in 753 Fällen bei einem anderen Dublin-Staat um Übernahme an und 127 Personen wurden in den zuständigen Dublin-Staat überführt. Gleichzeitig wurde die Schweiz von anderen Dublin-Staaten um Übernahme von 264 Personen ersucht und 26 Personen kamen so in die Schweiz. Erstinstanzlich hängig waren 11'780 Gesuche, 192 weniger als im März. (oee/sda)

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