Die Gemeinde Küsnacht ZH hat ihre Betroffenheit zum Tod ihrer am Mittwoch verstorbenen Einwohnerin Tina Turner ausgedrückt. Die Musikerin habe viele Küsnachterinnen und Küsnachter durch ihre Herzlichkeit und Bescheidenheit berührt, schrieb der Gemeinderat am Mittwochabend.
Tina Turner habe ihre Verbundenheit zu ihrer Heimatgemeinde auf verschiedene Arten gezeigt: Sie war Taufpatin des Seerettungsbootes «Tina» und spendete eine Weihnachtsbeleuchtung, hiess es weiter. Der Gemeinderat sprach Turners Ehemann und den Angehörigen sein tiefes Beileid aus. Kerzen und Blumen zierten am Mittwochabend das Tor zur Turner-Villa in Küsnacht. Fans zündeten Kerzen an und verabschiedeten sich damit von der Rock-Ikone.
Auch aus dem Bundeshaus gab es Beileidsbekundungen. Bundespräsident Alain Berset schrieb auf Twitter:
Seine Gedanken seien bei den Angehörigen dieser beeindruckenden Frau, die in der Schweiz eine zweite Heimat gefunden habe, schrieb Berset.
Mit Tina Turners Tod hat die Welt eine Ikone verloren. Ihre Songs und die vielen Erinnerungen, die damit verbunden sind, werden bleiben. Meine Gedanken sind bei den Angehörigen dieser beeindruckenden Frau, die in der Schweiz eine zweite Heimat gefunden hat. #tinaturner pic.twitter.com/H5Mha3Nc2F
— Alain Berset (@alain_berset) May 24, 2023
Und eine zweite Heimat war die Schweiz für Turner definitiv. Seit 1994 lebte sie in Küsnacht am Zürichsee und seit 2013 war die gebürtige US-Amerikanerin Schweizerin – sie fühlte sich hierzulande pudelwohl.
2010 zeichnete das Schweizer Fernsehen Turner mit dem Swiss Award in der Kategorie Show aus. In einem Interview zeigte sie sich anschliessend stolz, den Preis als Nichtschweizerin erhalten zu haben.
2013 gab sie ihre amerikanische Staatsbürgerschaft dann zugunsten des Schweizer Passes auf. Im gleichen Jahr heiratete sie in Küsnacht den 16 Jahre jüngeren deutschen Musikmanager Erwin Bach. Gemeinsam lebten sie in den vergangenen Jahren in einer Villa in Küsnacht.
Zu ihrem 75. Geburtstag schenkte die Rock-Lady sich und ihrer Wohngemeinde Küsnacht eine Weihnachtsbeleuchtung. Am Geburtstag schaltete Küsnacht die Weihnachtsbeleuchtung mit dem klangvollen Namen «Goldener Zweig» erstmals ein. Vorbildlich ging Tina Turner bei Abstimmungen an die Urne. Lernte Deutsch und lobte ihre neue Heimat, hier sei sie angekommen. Auch das Essen passe ihr, sie möge Käse und liebe «Bürli», sagte sie in einem Interview.
Die Sympathie und Wertschätzung, die Turner für die Schweiz empfand, war gegenseitig. Im Dezember 2021 wurde der Sängerin und Schauspielerin der Ehrendoktortitel der Universität Bern ihr «einzigartiges musikalisch-künstlerisches Lebenswerk» verliehen.
Tina Turner habe sich zudem als Frau in einem zuvor männlich dominierten Bereich durchgesetzt und mit ihrer Authentizität und künstlerischen Ausstrahlung viele Menschen berührt. Auch habe sie mit ihrer Kunst «beispielhaft einen Weg aus mehrfach diskriminierten Verhältnissen gezeigt», hiess es in der Würdigung.
(con/sda)
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