International
Schweiz

Mehr Männer an italienischen Schulen – das fordert Melonis Regierung

Eine italienische Schulklasse in Puglia (Symbolbild).
Eine italienische Schulklasse in Puglia (Symbolbild).Bild: Shutterstock

Mehr Männer an italienischen Schulen – das fordert Melonis Regierung

19.10.2023, 16:0119.10.2023, 17:48
Mehr «International»

Italiens Schulen bekommen eine Männerquote: Weil es derzeit viel mehr Rektorinnen als Rektoren gibt, werden vom neuen Schuljahr an bei gleicher Qualifikation männliche Bewerber bevorzugt, wenn Leitungsposten zu vergeben sind.

Mit einem entsprechenden Erlass will die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni nach Angaben vom Donnerstag für ein besseres Gleichgewicht zwischen den Geschlechtern sorgen.

In Italien ist das Unterrichten von Kindern traditionell eher ein Frauenberuf: Schon im 19. Jahrhundert gab es mehr Lehrerinnen als Lehrer, wie die Zeitung «Corriere della Sera» berichtete. Heute liegt der Frauenanteil bei 83 Prozent, an Grundschulen sogar bei 95 Prozent. Bei den Chefposten allerdings waren Männer früher in der Mehrheit – auch dieses Verhältnis hat sich inzwischen umgekehrt.

Die Männerquote soll nun in Regionen zum Tragen kommen, wo der Abstand zwischen den Geschlechtern mehr als 30 Prozentpunkte beträgt, also fast überall. Konkret geht es dabei in der nächsten Bewerbungsrunde um knapp 600 Stellen.

Und in der Schweiz?

In der Schweiz sieht die Situation im Lehrberuf ähnlich aus. Auf der Primarstufe 1–2 sind 95 Prozent der Lehrpersonen weiblich. Das zeigen Zahlen des Bundesamtes für Statistik aus dem Jahr 2021. Aber: Mit höherer Schulstufe nimmt der Anteil Lehrerinnen merklich ab. Auf Sekundarstufe I waren 2021 44 Prozent der Lehrposten von Männern besetzt, jedoch mit abnehmender Tendenz.

Auf der Sekundarstufe II, also zum Beispiel an Gymnasien, ist das Geschlechterverhältnis bei den Lehrpersonen ausgeglichen. Bei den Professuren an universitären Hochschulen sind die Männer in der grossen Mehrheit – dort waren 2019/2020 nur 25 Prozent aller Professuren von Frauen besetzt. Tendenz zunehmend.

Die Tendenz des abnehmenden Frauenanteils in den höheren Schulstufen ist zwar auch bei den Schulleitungen zu beobachten. Dort sind die Frauen aber nur in den Schulleitungen der Primarschulen in der Mehrheit. Auf der Sekundarstufe I sind die männlichen Schulleitungen allerdings übervertreten – bei knapp mehr weiblichen Lehrpersonen auf derselben Stufe. Das zeigt der Bildungsbericht 2023 auf.

(hah/sda/dpa)

DANKE FÜR DIE ♥
Würdest du gerne watson und unseren Journalismus unterstützen? Mehr erfahren
(Du wirst umgeleitet, um die Zahlung abzuschliessen.)
5 CHF
15 CHF
25 CHF
Anderer
Oder unterstütze uns per Banküberweisung.
25 Gründe, warum wir auch in der Schweiz Jahrbücher brauchen
1 / 27
25 Gründe, warum wir auch in der Schweiz Jahrbücher brauchen
«Ich habe bei all meinen Prüfungen geschummelt.» bild: reddit

Auf Facebook teilenAuf X teilen
«Die Eltern sind die schlimmsten» – Junger Lehrer packt aus
Video: watson
Das könnte dich auch noch interessieren:
Hast du technische Probleme?
Wir sind nur eine E-Mail entfernt. Schreib uns dein Problem einfach auf support@watson.ch und wir melden uns schnellstmöglich bei dir.
3 Kommentare
Weil wir die Kommentar-Debatten weiterhin persönlich moderieren möchten, sehen wir uns gezwungen, die Kommentarfunktion 24 Stunden nach Publikation einer Story zu schliessen. Vielen Dank für dein Verständnis!
Die beliebtesten Kommentare
avatar
Allwissend
20.10.2023 07:10registriert Januar 2020
Auch in der Schweiz sollte man sich nicht nur um mehr Professorinnen bemühen, sondern auch um mehr Primar- und Seklehrer.
231
Melden
Zum Kommentar
3
In «schwieriger Lebenssituation»: Randalierende Person löste in Basel Polizeieinsatz aus

Eine randalierende Person hat am Donnerstagmittag an der Basler Burgfelderstrasse einen Polizei-Grosseinsatz ausgelöst. Die Polizei konnte den 33-jährigen Mann anhalten. Drittpersonen waren nicht gefährdet, wie die Basler Staatsanwaltschaft der Nachrichtenagentur Keystone-SDA mitteilte.

Zur Story