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ESC in Basel 2025: Abor & Tynna gehen für Deutschland an den Start

Diese Österreicher treten für Deutschland beim ESC an

Das aus Österreich stammende Geschwisterduo Abor & Tynna tritt für Deutschland beim Eurovision Song Contest (ESC) in Basel an.
02.03.2025, 05:0602.03.2025, 17:25
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Im Finale des deutschen Vorentscheids setzten sich die beiden mit ihrem Lied «Baller» Samstagabend knapp vor der Sängerin Lyza durch.

Damit nimmt Deutschland zum ersten Mal seit 2007 wieder mit einem deutschsprachigen Lied am weltweit am meisten beachteten Musikwettbewerb teil.

Der Beitrag von Abor & Tynna:

Bei der Publikumsabstimmung unter den verbliebenen fünf Finalistinnen und Finalisten bekamen Abor & Tynna 34,9 Prozent der Stimmen. Sie lagen damit knapp vor Lyza, die für ihr «Lovers on the Mars» 31,1 Prozent der Publikumsstimmen erhielt. Lyza war erst für den deutschen ESC-Vorentscheid entdeckt worden, die Auftritte in der Show waren ihre ersten Bühnenauftritte überhaupt.

Tynna singt erkältet

Abor & Tynna zählten schon nach dem Halbfinale vor einer Woche zu den Favoriten. In ihrem Stück spielt Abor Cello und Tynna singt. Allerdings hatte die 24-jährige Sängerin im Finale unüberhörbare Schwierigkeiten, über die gesamte Dauer des eingängig-schnellen «Baller» die Gesangsqualität konstant zu halten. Sie erklärte dies damit, dass sie erkältet aufgetreten sei.

In diesem Jahr trug Entertainer Stefan Raab nach jahrelanger Abwesenheit wieder die Verantwortung für den deutschen Vorentscheid. Er hat genau wie die Verantwortlichen der ARD den Sieg zum Ziel für das Finale am 17. Mai in Basel erklärt. Die Schweiz ist nach dem Vorjahressieg von Nemo Gastgeberland.

Jury entscheidet gegen Metal-Band

Von den ursprünglich neun Finalistinnen und Finalisten wählte die Jury fünf für die abschliessende Zuschauerabstimmung aus. Unter den vier Startern, die ausschieden, war auch überraschend die Band Feuerschwanz. Die Metal-Band im Mittelalter-Look galt vor dem Finale des Vorentscheids mit ihrem Lied «Knightclub» als einer der Favoriten. Bei der Anzahl der Streams und Abrufen von YouTube-Videos lag Feuerschwanz von allen Finalisten vorne. Nach der Entscheidung der Jury gegen die Nürnberger Band waren im Publikum kurzzeitig «Feuerschwanz»-Rufe zu hören.

Raab sagte zur Juryauswahl, diese sei «panisch» gefallen. «Das ist ein Ergebnis, das ich so nicht geplant hatte.» Es habe unterschiedliche Meinungen in der Jury gegeben, am Ende dann aber die mehrheitlich getroffene Entscheidung. «Es ist wirklich schwierig», sagte Raab. Neben der gesanglichen Qualität mache auch der Song viel aus. Ausserdem versuche die Jury, analytisch zu entscheiden – da beim ESC-Finale üblicherweise 60 Prozent Frauen fürs Publikum abstimmen würden, sehe er Schwierigkeiten für die in Rüstungen auftretende Gruppe Feuerschwanz.

Kritik am Auswahlverfahren

Die Entscheidung könnte wieder Kritik am Reglement und an der Auswahl des von Raab geprägten, als «Chefsache» bezeichneten deutschen Vorentscheids entfachen. Bereits in den vergangenen Tagen hatte es Diskussionen darüber gegeben, warum die Jury auch im Finale noch mitbestimmen darf. Es war nämlich erst vor wenigen Tagen bekannt geworden, dass Raab mit seinen Juroren Yvonne Catterfeld, Nico Santos und Conchita Wurst auch im Finale noch mitentscheiden wird. In Onlinenetzwerken kritisierten dies einige Fans – diese dürften nun enttäuscht sein, dass Feuerschwanz die Chance genommen wurde, sich der Publikumsabstimmung zu stellen.

Feuerschwanz hatte das Nachsehen.Video: YouTube/Eurovision Song Contest | Deutschland

Als das Televoting beendet und die Sieger noch nicht benannt waren, bekannten Österreichs ESC-Siegerin von 2014, Conchita Wurst, und Nico Santos, dass «Baller» ihr Favorit sei. Im Finale der fünf holte hinter Abor & Tynna und Lyza der in Berlin lebende britische Sänger Moss Kena mit 22,6 Prozent den dritten Platz. Auf Platz vier mit sieben Prozent landete Sängerin Leonara, die aus London stammende Band The Great Leslie wurden mit 4,4 Prozent der Stimmen vom Publikum Fünfte. (sda/afp)

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