Die andauernden Regenfälle sind zwar teilweise schlecht für das Gemüt, weite Teile der Schweiz profitieren aber davon. So herrschte bis Anfang Juli in vielen Regionen ausgesprochene Trockenheit. Am 7. Juli fiel der Pegel des Bodensees bei Romanshorn schliesslich gar auf den tiefsten zu diesem Zeitpunkt gemessenen Stand seit Messbeginn 1880.
Da lag der Pegel bei 395,56 Metern über Meer. Dieses sehr tiefe Niveau blieb dann für einige Tage bestehen, bis schliesslich ein Gewitter über die Ostschweiz zog, das derart starke Niederschläge brachte, dass der Pegel des Bodensees heute, am 30. Juli, wieder auf Durchschnittsniveau steht.
In nur zehn Tagen stieg der Pegel im Obersee um einen halben Meter. Lag die Höhe des Pegels am 20. Juli noch im 95. Perzentil, kommt er am Mittwoch perfekt auf dem Median zu liegen:
Grund für das drastische Ansteigen des Pegels sind zwei Gewitterphasen. Die erste begann am Abend des 20. Julis. Von Westen her zogen damals kräftige Gewitterzellen über die Schweiz. Die Niederschläge hielten bis am Mittag des nächsten Tages an. Dabei fielen laut MeteoSchweiz an der nahegelegenen Messstation Güttingen in 20 Stunden über 40 Millimeter Regen.
Doch das war erst der Anfang. Danach regnete es am Bodensee vom 24. bis am 29. Juli sechs Tage durch. Dabei kamen bei der Messstation Altenrhein am Fusse des Bodensees fast 200 Milliliter Niederschlag zusammen. Am Abend des 28. Julis fielen hier innert einer Stunde fast 20 Millimeter.
Zum Vergleich: Vor dem 24. Juli fielen an diesem Standort seit Beginn des Jahres etwa 440 Milliliter Regen. Das Ergebnis? Die Pegel des Bodensees hüpften innert einer Woche auf den Normalstand zurück. (leo)