Ein seit Tagen andauerndes Feuer hat in einem Nationalpark im Süden Argentiniens bereits knapp 600 Hektar Land zerstört. «Das Feuer ist ausser Kontrolle», sagte der Leiter der Abteilung für Brandbekämpfung des Nationalparks Los Alerces, Mario Cardenas, am Samstag. Die Arbeit der Feuerwehrleute werde zusätzlich durch «ungünstige Bedingungen» wie Wind und hohe Temperaturen erschwert.
In der Provinz Chubut versuchten Feuerwehrleute, ein Übergreifen der Flammen auf die nahegelegenen Städte Esquel und Trevelin zu vermeiden. Beide liegen rund 2000 Kilometer südwestlich der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires.
⚠️Avanza el incendio forestal en el Parque Nacional Los Alerces y ya arrasó 577 hectáreashttps://t.co/ZwdMpy75zg pic.twitter.com/9G4NHSHNb4
— El Destape (@eldestapeweb) January 27, 2024
Das Feuer war bereits am Donnerstagabend ausgebrochen. Im Patagonien, einer normalerweise kalten und windigen Region im äussersten Süden des Landes, herrschen derzeit Rekordtemperaturen von über 40 Grad Celsius. Wegen der Gefahr von Waldbränden riefen die Provinzen Chubut und Rio Negro bis April den Notstand aus.
Der mehr als 188'000 Hektar grosse Nationalpark Los Alerces zählt seit 2017 zum Unesco-Weltkulturerbe. Eiszeiten haben die Landschaft der Region geformt; es gibt zahlreiche Flüsse und Seen, zerklüftete Felsen und unberührte Wälder. Neben vielen bedrohten Tierarten beherbergt der Park auch die älteste Population der Patagonischen Zypresse, eines in Südamerika heimischen Nadelbaums.
Parque Nacional Los Alerces en llamas. pic.twitter.com/o2Ars72nMJ
— Demian GarciaViolini (@DemianGViolini) January 27, 2024
Auch im südamerikanischen Kolumbien kämpft die Feuerwehr weiter gegen dutzende Waldbrände. Wegen des starken Rauchs wurden in der Hauptstadt Bogotá am Samstag rund 40 Parks und Wanderwege geschlossen. Die Behörden riefen die Bewohner auf, wenn möglich zu Hause zu bleiben und bei Aufenthalten im Freien eine Maske zu tragen.
Kolumbien ächzt derzeit unter Rekordtemperaturen um die 40 Grad Celsius. Die Hitze in dem südamerikanischen Land hängt den Behörden zufolge mit dem Wetterphänomen El Niño zusammen, das durch eine Erwärmung des Oberflächenwassers im Pazifischen Ozean gekennzeichnet ist und weltweit Auswirkungen hat. (sda/afp)